Vierbeinige Einbrecher

Wilde Raubtiere fressen Zoobewohner auf

ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Steinmarder sitzt am 27.11.2014 im Ottenzentrum Hankensbüttel (Niedersachsen) in seinem Gehege. Ein Marder hat in einem Neusser Umspannwerk einen Kurzschluss verursacht und damit einen Stromausfall in mehreren Stadtteilen ausgelöst. In der gesamten Innenstadt sowie in mehreren angrenzenden Bezirken gingen in der Nacht zum Freitag die Lichter aus, wie die Polizei mitteilte.  Foto: Philipp Schulze/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
So sieht ein Marder aus.

Im Zoo Hannover ist ein prächtiger Vogel von einem wilden Besucher gefressen worden. Der kleine Übeltäter kam in der Nacht und ließ nur Federn von seinem Opfer zurück. Es war nicht das erste Mal.

Sein Name war Flips, jetzt ist er tot

Vom Decken-Toko Flips waren eines Morgens nur noch Federn übrig. Ein wildes Tier hatte ihn wohl in der Nacht gefressen. Darüber waren natürlich alle „sehr, sehr traurig“, sagt eine Zoo-Mitarbeiterin im Gespräch mit RTL. Für Fuchs, Marder, Iltis, Mauswiesel und Waschbär sind die Zoobewohner leichte Beute, wenn die Raubtiere einmal ins Gehege eingebrochen sind. So wurde schon ein weiteres Mal ein Vogel zum Mitternachtssnack für einen Eindringling. Eigentlich komme das aber „extrem selten“ vor.

Einbrechern droht im Zoo die Todesstrafe

Sperlingspapageien mit schwarzer Zeichnung im Gesicht, aufgenommen am 13.2.2003 im Marwell Zoo nahe Winchester in Großbritannien. Die vom Aussterben bedrohten Papageienart, die auf englisch "lovebirds" heißt, sind als Geschenk oder Symbol zum Valentinstag (14.2.) beliebt. Der männliche Vogel widmet seiner Partnerin sehr viel Aufmerksamkeit und Zuneigung und für das gegenseitige Putzen der Gefieder nehmen sich die lovebirds ausgiebig Zeit.
Im Zoo Hannover wohnen viele bunte Vögel. (Symbolbild)
picture-alliance / dpa, PA Chris Ison

Wenn ein lieb gewonnenes Zootier zur Beute von kleinen Einbrechern wird, würden erst einmal die Gehege ganz genau untersucht, noch besser gesichert und überwacht, erklärt die Mitarbeiterin. Der Zoo gebe sich natürlich größte Mühe, seine Tiere zu schützen. Bei den Flamingos gibt es zum Beispiel einen Stromzaun gegen Vogelfeinde. Und viele Zoobewohner schlafen ohnehin drinnen. Doch wenn alles nichts hilft, wird der Jäger eingeschaltet. So weit komme es „fast nie“, aber im Fall von Flips war es so weit. Der Jäger suchte drei Nächte lang nach einem hungrigen Eindringling, um ihn zu erlegen. Auch tierische Täter kommen üblicherweise immer wieder zum Tatort zurück, um erneut ihr Glück zu versuchen. Auch die Lage des Zoos mitten im Stadtwald sei ein entsprechender Faktor. In diesem Fall handelte es sich übrigens ein Steinmarder – der für die Tiere jetzt keine Gefahr mehr darstellt. (jsc)