Ältester Grand-Prix-SiegerFormel 1 trauert um den legendären Tony Brooks

Die Formel 1 trauert um den früheren Rennfahrer Tony Brooks. Der sechsmalige Grand-Prix-Sieger und WM-Zweite von 1959 verstarb im Alter von 90 Jahren. Der Brite war der älteste noch lebende Grand-Prix-Sieger. "Er gehörte zu jenen Pionieren, die unter dem großen Risiko ihrer Zeit die Grenzen verschoben. Er wird fehlen", sagte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali.
Zwei GP-Siege in Deutschland
Brooks bestritt insgesamt 38 WM-Rennen, dabei stand er zehn Mal auf dem Podium. Den Großen Preis von Deutschland gewann Brooks zwei Mal: 1958 siegte er auf dem Nürburgring, ein Jahr später im Ferrari auf der AVUS in Berlin.

Rasender Zahnarzt
Eigentlich sollte er wie sein Vater Zahnarzt werden. So studierte Brooks an der Universität von Manchester Zahnmedizin und war fortan als „Racing Dentist“, „rasender Zahnarzt „bekannt.
Der Brite machte sich auf der Strecke schnell einen Namen. Sportlich durch Erfolge beim Formel-2-Rennen und nicht zur WM gehörenden Lauf in Sizilien (Gran Premio di Siracusa). Abseits der Strecke durch seine freundliche und faire Art.
Sein Rivale und Freund Stirling Moss sagte einst: Wenn er ein Team auf die Beine stellen müsste, würde er Brooks sofort nehmen.
Enzo Ferrari holte ihn 1959 nach Italien
Der offizielle Sprung in die Formel 1 folgte dann kurz nach dem erfolgreichen Examen. 1956 heuerte Brooks bei BRM an. Beim ersten Lauf crashte er mit einem Getriebeschaden direkt raus: Oberkieferfraktur für den Zahnarzt.
Bei Vanwall lief es dann besser. Zweiter in Monaco, Sieg in Großbritannien. Brooks beendete die WM 1957 auf Rang zwei. Den größten WM-Erfolg feierte er dann 1959 im legendären Ferrari, in dem er im gleichen Jahr Vizeweltmeister wurde. 1961 beendete er seine Karriere. Anschließend arbeitet er aber nicht als Zahnarzt, sondern blieb den Autos treu. Als Restaurator alter Automobile. (msc/tno/sid)




