Tipps gegen das Schnarchen
Einer schnarcht immer – im Doppelbett. Laut Statistik ist jeder zweite Mensch ein Schnarcher. Und jeder zweite wird demzufolge nachts in seinem Schlaf gestört. Auf Dauer ist das ziemlich nervig und belastet neben der Gesundheit auch die Beziehung eines Paares. Getrennte Schlafzimmer sollten nicht die Konsequenz sein, sondern die Beseitigung der Ursache des Schnarchens – und zwar in erster Linie der Gesundheit zuliebe.

Warum schnarchen wir überhaupt?
Anatomisch betrachtet, wird das Schnarchen durch die Vibration des Gaumensegels, das die Atmung zwischen Mund und Nase abgrenzt, verursacht. Dass es dabei zu dem Schnarchgeräusch kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, bei denen der Schnarcher um ausreichend Atemluft kämpfen muss und das Gaumensegel mehr oder weniger zu flattern beginnt. Hauptauslöser sind - ganz logisch - eine verstopfte Nase, die Rückenlage beim Schlafen, wobei die Zunge nach hinten rutscht und den Rachenraum einengt sowie Alkohol und Medikamente, die die Muskelbewegung im Hals einschränken. Aber auch Übergewicht, eine Fehlstellung der Zähne und das Alter spielen eine Rolle.
Tipps gegen das Schnarchen:
An allererster Stelle sollte immer der Besuch beim Arzt stehen. Bevor man alle mögliche Tricks und Kniffe ausprobiert, muss abgeklärt werden, was sich hinter dem Schnarchen verbirgt, insbesondere dann, wenn es am Tag zu Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen kommt. Im Schlaflabor lässt sich harmloses vom gesundheitsgefährdenden Schnarchen unterscheiden.
Bis dahin können Ihnen diese Tipps helfen:
1.) Sorgen Sie für eine freie Nase, z.B. mit Nasenspray
2.) Schlafen Sie nicht auf dem Rücken
3.) Probieren Sie ein anderes Kopfkissen aus
4.) Schlafen Sie mit geöffnetem Fenster, denn trockene Luft reizt die Schleimhaut
5.) Trinken Sie keinen Alkohol, er lähmt die Muskulatur
6.) Rauchen Sie nicht, dadurch schwellen die Schleimhäute an
7.) Versuchen Sie Ihr Gewicht zu reduzieren
Entspannen Sie vor dem Zubettgehen, um Stress im Schlaf zu vermeiden
8.) Binden Sie eine Mullbinde vom Unterkiefer um den Kopf. So bleibt Ihr der Mund während des Schlafens geschlossen.
9.) Benutzen Sie ein Nasenpflaster, das die Nase öffnet und das Atmen erleichtert
10.) Lassen Sie sich bei einer Fehlstellung der Zähne eine Zahnschiene anpassen
11.) Benutzen Sie einen Nasenspreizer, der die Nasenlöcher erweitert und so eine bessere Sauerstoffzufuhr ermöglicht
Schnarchen: Nicht nur störend, sondern auch gefährlich!
Schlafstörungen und Krach mit dem Partner sind unschöne Folgen des Schnarchens, aber es kann auch richtig gefährlich werden. Denn wenn die Atmung regelmäßig aussetzt, bekommt das Gehirn für mindestens zehn Sekunden keinen Sauerstoff. Das führt zu Bluthochdruck und Herzproblemen bis hin zum Herzversagen und in den meisten Fällen zu einer starken Schläfrigkeit am Tag. Der Körper holt sich seinen Schlaf dann unkontrolliert – es entsteht ein Sekundenschlaf mit weiteren Folgen. Die Gruppe der sogenannten Schlafapnoeiker hat daher ein erhöhtes Unfall-und Verletzungsrisiko im Alltag, da Betroffene jederzeit einschlafen können, beispielsweise beim Autofahren.
Die Diagnose dieses Schlafapnoe-Syndroms ist zumeist erst nach Abklärung verschiedener individueller Faktoren möglich. Dazu gehören die medizinische Vorgeschichte des Betroffenen sowie die Angaben zur Schlafhygiene. Einer Untersuchung beim Hausarzt sollte ein Check bei einem Facharzt für Pneumologie oder bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt folgen. Schlafapnoe kann dann mit Hilfe einer speziellen Atemmaske oder einer Gaumenspange behandelt werden.