Mutter sagt, sie wäre als 15-Jährige vergewaltigt worden

Vor Jahren dort vergraben? Polizei sucht in Vorgarten nach Babyleiche

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"Polizei" steht auf der Uniform eines Polizisten. Foto: Jens Büttner/zb/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Eine 31 Jahre alte Frau kam Anfang Juli auf eine Polizeiwache in Ichtershausen bei Arnstadt und berichtete von einer Vergewaltigung, die schon viele Jahre zurückliegen soll. Sie sei nach der Tat schwanger geworden, doch das Kind sei tot auf die Welt gekommen. Die Leiche des Babys habe sie in einem Vorgarten auf einem Grundstück vergrabenen. Am Mittwoch suchte die Polizei die angebliche Grabstätte ab.

Frau als 15-Jährige angeblich Totgeburt erlitten

Derzeit gehen die Ermittler Hinweisen zu einem auf einem Grundstück vergrabenen Baby nach, so der Sprecher. Ein Gelände in Ichtershausen bei Arnstadt sei von der Polizei durchsucht worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt, Hannes Grünseisen, am Mittwoch. Sterbliche Überreste eines Neugeborenen seien aber nicht gefunden worden.

Auslöser der Suchaktion sei die Aussage einer heute 31 Jahre alten Frau. Sie war laut Staatsanwaltschaft am 8. Juli bei der Polizei in Arnstadt erschienen und hatte berichtet, im Jahr 2005 als 15-Jährige eine Totgeburt gehabt zu haben. Anschließend habe sie das tote Baby auf dem Gelände vergraben.

Die Schwangerschaft sei nach Angaben der Frau Folge einer Vergewaltigung gewesen, so der Sprecher. Der mutmaßliche Vergewaltiger sei ihr zufolge bereits tot. Angaben, in welchem Verhältnis dieser zu der Frau steht, machte der Sprecher auf Nachfrage nicht. Nach einem Bericht der Zeitung "Freies Wort" soll es sich beim mutmaßlichen Vergewaltiger um den Großvater der Frau handeln.

Staatsanwaltschaft Erfurt: "Wir versuchen, den Fall vollumfänglich aufzuklären"

Laut Staatsanwaltschaft lebt die Frau nicht auf dem durchsuchten Grundstück. Sie habe den Ermittlern die Stelle gezeigt, an der sie das tote Neugeborene vergraben haben will. Nach der vergeblichen Suche nach sterblichen Überresten werde weiter ermittelt. „Wir versuchen, den Fall vollumfänglich aufzuklären“, sagte der Sprecher.

In Thüringen hatten in den vergangenen Jahren wiederholt Funde von Babyleichen - darunter mehrmals im Ilm-Kreis - für Aufsehen gesorgt. In Ichtershausen waren Anfang 2016 zwei tote Babys entdeckt. Deren Mutter wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. Ostern 2019 war in einem Waldstück bei Geschwenda (Ilm-Kreis) eine Babyleiche gefunden worden. (dpa/mor)