Chelsea-Trainer Thomas Tuchel wird bei Ukraine-Frage emotional

"Sie müssen aufhören. Ich habe keine Antworten für Sie"

Es sind Worte, aber vor allem Blicke, die deutlich machen, wie sehr der schreckliche Krieg in der Ukraine uns allen zusetzt. Thomas Tuchel, der deutsche Trainer des englischen Spitzenclubs FC Chelsea, konnte bei einer Frage zu Russlands blutigem Feldzug seine Emotionen nicht zurückhalten. Tuchel mit zittriger Stimme (mehr oben im Video): „Selbst wenn ich darüber spreche, fühle ich mich schlecht, weil ich sehr privilegiert bin. Ich sitze hier in Frieden!“

"Ich habe keine Antworten für Sie"

„Hören Sie! Hören Sie! Sie müssen aufhören, ich bin kein Politiker“, sagt Tuchel bei der Pressekonferenz vor dem FA-Cup-Spiel gegen Luton Town, bei der immer wieder nach der Ukraine gefragt wird. „Ich kann es nur wiederholen. Und dabei fühle ich mich schlecht, denn ich habe nie Krieg erlebt. Der 48-Jährige weiter: „Ich habe keine Antworten für Sie.“ In Tuchels Stimme schlagen die Emotionen durch. Es sind Untertöne der Betroffenheit, der Anspannung.

„Wie oft muss ich es noch sagen? Es ist schrecklich, natürlich ist es schrecklich, es kann keine andere Meinung dazu geben“, hatte Tuchel zuvor auf eine andere der vielen Fragen zum Krieg gesagt.

Roman Abramotiwsch zieht sich vom FC Chelsea zurück

Der russische Einmarsch in die Urkaine hat den Club des deutschen Trainers durcheinandergerüttelt. Vereinsbesitzer Roman Abramowitsch, der wegen seiner Nähe zu Russlands Präsident Waldimir Putin vermehrt in die Kritik geraten war, hat seinen teilweisen Rücktritt angekündigt. Nun ist offen, wie es beim Club-Weltmeister weitergeht.

Schon vor Abramowitschs Erklärung hatte Tuchel Auswirkungen der Debatte über den Geldgeber auf den Verein eingeräumt. "Wir sollten nicht so tun, als sei dies kein Thema. Die Situation für mich und meine Mitarbeiter, die Spieler ist schrecklich.“ Für den Club bringe es eine große "Unsicherheit.“

Tuchel damals weiter: „Viel schlimmer ist es aber für die wirklich betroffenen Menschen. Unsere besten Wünsche, unsere Gedanken sind bei ihnen, das ist das absolut Wichtigste". (sfu)