Handgemenge im Supermarkt

Jugendliche greifen Marktleiter und Polizei an: Mutige Passanten zeigen Zivilcourage!

ARCHIV - 05.05.2021, Baden-Württemberg, Freiburg: Zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen in Freiburg am Straßenrand. (zu dpa: «Rechtsextreme Gewalttaten im Südwesten auf gleichbleibendem Niveau») Foto: Philipp von Ditfurth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Jugendliche widersetzten sich gegen die Polizei und wurden handgreiflich.
pvd fgj ses fdt, dpa, Philipp von Ditfurth

Filmreife Szenen in einem Lebensmittelmarkt in der Dürkheimer Straße in Frankfurt! Am Dienstagabend haben Jugendliche zunächst den 51-jährigen Marktleiter angegriffen und attackierten anschließend auch noch die alarmierte Polizei mit Pfefferspray. Dabei wurde ein Polizeibeamter verletzt. Ohne das Eingreifen von mutigen Passanten hätte die Sache ganz anders ausgehen können.

Geschlagen und gegen den Kopf getreten

Die Jugendlichen missachteten zunächst die Anweisungen der Beamten, die ihre Personalien feststellen wollten. Anschließend schlug der 19-Jährige die Hände des Polizisten weg, als dieser ihn zum Streifenwagen führen wollte. Daraus entstand ein Handgemenge, beide stürzten zu Boden. Während der Beamte versuchte, dem 19-Jährigen Handschellen anzulegen, wurde er von hinten angegriffen. Er wurde geschlagen und gegen den Kopf getreten.

Glücklicherweise schritten mutige Passanten ein und beschützten den Beamten vor weiteren Angriffen. Mit der Hilfe eines Zeugen konnte der 19-Jährige letztendlich festgenommen werden.

Auch der zweite Polizist wollte einen Tatverdächtigen festnehmen, als plötzlich ein Unbekannter näher kam und den Polizisten mit Reizgas besprühte. Der Tatverdächtige nutzte diesen Moment aus und floh. Später fanden die Einsatzkräfte die geöffneten Handfesseln im Rahmen der Fahndung in einem Gebüsch.

Polizeipräsident über Attacke bestürzt

"Ich bin bestürzt über den gestrigen Angriff auf zwei unserer Schutzleute. Gewalttaten gegen Amtsträger, wie Polizisten, Rettungskräfte, Bedienstete öffentlicher Einrichtungen oder Kommunalpolitiker sind immer auch Angriffe auf den Rechtsstaat. Umso mehr freut es mich, dass Passanten gestern ein hohes Maß an Zivilcourage bewiesen, indem sie meinen Kollegen zur Hilfe eilten und somit mögliche weitere Attacken unterbanden. Dafür möchte ich den Helfern meinen aufrichtigen Dank aussprechen!", betonte der Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller in einer Pressemitteilung.

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Angreifer-Duo schon polizeilich bekannt

Anhand von Zeugenaussagen und der ausgewerteten Bodycam-Aufnahmen gelang es kurz darauf, einen weiteren Tatverdächtigen zu identifizieren. Bei ihm handelt es sich um den 18-jährigen Bruder des 19-Jährigen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte er den Beamten geschlagen und getreten als dieser seinen Bruder festnehmen wollte. Die Wohnung der Bruder wurde ebenfalls durchsucht. Dabei trafen sie den 18-Jährigen an und nahmen auch ihn fest. Beide sind bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Sie wurden im Anschluss aus mangelnden Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Personen- und Sachschaden

Die zwei eingesetzten Polizeibeamten waren aufgrund der erlittenen Verletzungen nicht mehr dienstfähig. Zudem wurden zwei Streifenwagen beschädigt, indem bei einem der Außenspiegel und bei einem anderen ein Blaulicht demoliert wurden. Ein Polizeibeamter musste wegen einer möglichen Kopfverletzung kurzzeitig in ein Krankenhaus gebracht werden. (dpa/naw)