Gefährdete Brillenpinguine in Südafrika

Kapstadt: Bienen stechen 64 Pinguine zu Tode

Zwei Afrikanische Pinguine (auch Brillenpinguine genannt) laufen am Wasser von Boulder's Beach in Simons Town an der Pazifik-Küste in Südafrika, aufgenommen am 16.02.2006. 1983 hatte man unter einem windgeschützten Busch oberhalb des Strandes ein einsames Pinguin-Pärchen gefunden. Mittlerweile haben sich die zwei stark vermehrt und andere Pinguin-Familien angezogen, so dass heute bereits 2.500 Afrikanische Pinguine an diesem kleinen Strandabschnitt leben. Die Sonnenhungrigen können sich hier aber getrost in den Sand legen und die Badefreunde auch ins Wasser begeben. Die Tiere sind absolut nicht schüchtern, im Gänsemarsch watscheln sie zwischen den Badegästen herum. Dabei sind sie nur sehr selten aggressiv, allerdings verteidigen sie in der Brutzeit ihr Nest. Die Kolonie ist geschützter Bestandteil des Tafelberg-Nationalparks. Foto: Karlheinz Schindler         +++(c) dpa - Report+++
Afrikanische Pinguine am Strand von Boulders (Archivbild)

Am Freitag wurden am Strand von Boulders in der Nähe von Kapstadt 64 tote Pinguine gefunden. Die Tiere gehören zu der vom Aussterben bedrohten Art der Brillenpinguine und lebten im Naturschutzgebiet in einer Kolonie. Alle Pinguin-Leichen waren übersäht von Bienenstichen. Könnte das die Todesursache gewesen sein?

Mehr als 20 Bienenstiche pro Tier

Einige Tiere weisen 20 oder mehr Stiche auf, sagte Lauren Howard-Clayton, Sprecherin der Südafrikanischen Naturschutzbehörde. Sie glaubt, dass die Stiche die Todesursache waren und spricht von einem „tragischen und ungewöhnlichen Unfall“. Auch einige tote Biene lagen am Strand.

Behörden wollen jetzt herausfinden, was die Bienen-Attacke ausgelöst haben könnte und sind auf der Suche nach dem Bienenstock. Die toten Pinguine wurden bereits auf Giftstoffe und Krankheitserreger getestet – bisher aber erfolglos.

Brillenpinguine stehen kurz vor dem Aussterben

In den vergangen 30 Jahren ist die Zahl der in Südafrika lebenden Pinguine um fast 75 Prozent gesunken. Das berichtet die Stiftung zur Erhaltung der Küstenvögel im Südlichen Afrika „Sanccob“. Demnach leben nur noch 10.400 Paare in Südafrika und 4.300 in Namibia. (dpa/ cap)