Stiftung Warentest: Bügel- und In-Ear-Kopfhörer im Check
Wie viel Geld muss ich für gute Kopfhörer ausgeben?

Bügel- oder In-Ear-Kopfhörer: Wann ist welches Modell am sinnvollsten?
Stiftung Warentest hat im neuen Heft 23 Bügel- und In-Ear-Kopfhörer unter die Lupe genommen. Besonders im Fokus: die aktive Geräuschreduzierung. So richtig erfolgreich unterdrücken aber nur wenige Kopfhörer die Außengeräusche. Hier lesen Sie, welche Kopfhörer sehr gut sind und von welchem Modell Sie die Finger lassen sollten.
Aktive Geräuschunterdrückung gegen laute Kopfhörer

Wenn der Sitznachbar in der Bahn laut telefoniert oder Autos und Lkw mit ohrenbetäubendem Lärm an einem vorbeifahren: Es gibt viele Situationen im Alltag, in denen wir trotz Kopfhörern nichts verstehen von der Lieblingsmusik oder der neuesten Podcast-Folge. Kopfhörer mit einer effektiven Geräuschreduzierung können in diesen Situationen helfen. Sie erzeugen einen elektronischen Gegenschall, der Umgebungsgeräusche aufhebt. Alle Geräusche kann aber auch diese Funktion nicht abfangen – vor allem kurze und hohe Töne sind schwierig zu unterdrücken. Insgesamt werden Sie aber trotzdem weniger vom Straßenlärm oder den Mitfahrern in der Bahn mitbekommen.
In-Ear-Kopfhörer eignen sich besonders gut für die Geräuschunterdrückung, weil sie den Gehörgang verdichten. Doch das heißt nicht automatisch, dass diese Funktion auch bei allen Modellen erfolgreich ist. Nur bei zwei der 23 getesteten Kopfhörern klappt die Lärm-Unterdrückung richtig gut, sagt Stiftung Warentest. Teilweise ist auch noch ein „leises technisches Grundrauschen“ hörbar.
Der Nachteil bei dieser Funktion: Sie verbraucht mehr Strom und lässt damit den Akku schneller leer werden. Stiftung Warentest bemängelt, dass sich manche Modelle bei leerem Akku einfach ohne Vorwarnung ausschalten. Es gibt aber auch positive Beispiele: Zwei getestete Bügel-Kopfhörer zum Beispiel zeigen den Akkustand mit LEDs an. Wie voll oder leer der Akku ist, können Sie bei vielen Modellen auch auf dem Smartphone ablesen. Manche Hersteller bieten eigene Kopfhörer-Apps an, für andere Modelle gibt es wiederum kleine Fenster (Widgets), die Sie sich auf den Handy-Startbildschirm ziehen können.
In-Ear-Kopfhörer: klein und praktisch
In-Ear-Kopfhörer haben viele Vorteile: Sie nehmen nicht viel Platz weg, sitzen meistens angenehm und fest im Ohr und wiegen nicht viel. Deshalb sind sie praktische Begleiter für unterwegs oder beim Sport. Ein Modell saß im Test allerdings sehr locker bei starker Bewegung. Die Twins 3+ von Fresh’n Rebel kommen im Test auch nicht so gut weg, weil die Töne dünn klingt, Stimmen hohl wirken und wenig Bass vorhanden ist.
Am besten schneidet der TW-E3C-Knopfhörer von Yamaha ab. Zu haben sind diese In-Ears für rund 97,50 Euro. Bei diesem Modell entfällt laut Stiftung Warentest aber die Geräuschreduzierung. Mit einem Preis von ca. 81 Euro ist der Jabra Elite 4-Kopfhörer der günstigste In-Ear mit guter Geräuschunterdrückung.
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Bügel-Kopfhörer für mehr Komfort

Wenn Sie bei In-Ears schnell einen Druck am Ohr spüren, können Bügel-Kopfhörer die passende Alternative sein. Sie sitzen über den Ohren und sind in der Regel noch mit einem Polster ausgestattet. Diese Modelle können im Sommer oder beim Sport aber dazu führen, dass die Ohren darunter schnell schwitzen.
Viele dieser Kopfhörer haben aber einen großen Vorteil bei leerem Akku: Sie können sie dann noch mit einem Kabel weiter benutzen. Sie brauchen im Gegensatz zu In-Ears mehr Platz in der Tasche, gehen aber auch nicht so schnell verloren. Testsieger sind hier die Tune 720BT von JBL. Bei diesem Modell sticht ein besonders lang haltender Akku hervor. Zu kaufen sind sie für rund 75 Euro.
Alle Testergebnisse finden Sie auf test.de. (oho)