Stiftung Warentest untersucht Kartoffelchips: Bio-Produkte fallen komplett durch

Eine junge Frau isst Kartoffelchips (Symbolbild aufgenommen am 4.12.2002 in Düsseldorf). Der Anteil des Krebs erregenden Stoffes Acrylamid ist in einigen Lebensmitteln nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums gesunken. So sei es etwa bei Chips oder Knäckebrot gelungen, Acrylamidgehalte zu verringern. In ganz Deutschland seien rund 1000 Lebensmittelproben, vor allem Pommes frites, Bratkartoffeln, Chips und Getreideprodukte wie Kekse oder Knäckebrot, getestet worden. Acrylamid entsteht beim Backen, Rösten und Braten stärkehaltiger Lebensmittel. Nach den Worten der Bundesministerin für Verbraucherschutz, Künast (Grüne), kann der Anteil von Acrylamid in der Nahrung durch die Art der Zubereitung rapide reduziert werden.
Lecker aber ungesund: Welche Kartoffelchips sind wie gut?

Für viele gehören Sie zu einem gemütlichen Fernsehabend wie das Sofa und der Fernseher: Kartoffelchips. Ein Kilo des salzigen und fetten Snacks verspeist jeder Deutsche jährlich im Schnitt. Nur Briten und Holländer essen in Europa mehr. Die Experten von Stiftung Warentest haben sich deshalb die Kartoffelscheiben genauer angesehen. Ihr Ergebnis: Die meisten Chips sind gut – auffällig sind aber die größten Verlierer, denn alle getesteten Bio-Produkte stehen in der Rangliste ganz hinten.

Getestet wurden Paprikachips, da die Deutschen diese Sorte bevorzugen. Neben dem Preis und der Inhaltsstoffe bewertete die Testorganisation auch den Geschmack der Produkte. Vor allem in dem Punkt fielen die Bio-Produkte durch. Bei den 'Original Lantchips' begann das Fett zu verderben – ranziger Geruch und Geschmack waren die Folge. Beim Produkt 'Trafo Bio-Organic' bemängeln die Tester verkohlte Kartoffelreste und fanden sie geschmacklich alt und dumpf. Die Bio-Chips von Alnatura seien bitter und pappig. Bei allen dreien wurden zudem zu Hohe Pestizidgehalte festgestellt.

Die Gewinner und Verlierer des Tests

2002 war erstmals Acrylamid, das unter dem Verdacht steht Krebs zu erregen, in Kartoffelchips entdeckt. Fast alle Produkte liegen im Test unter dem Grenzwert für die Substanz – nur die aus lila Kartoffeln hergestellten Terra Blues erhalten zu viel Acrylamid.

Geschmacklich wussten die populären 'Pringles' zu überzeugen – in der Kategorie der Stapelchips erhielten sie dafür die beste Note. Dafür würde in dem Produkt ein zu hoher Wert des Schadstoffes 3-MCPD gefunden, der den Kartoffelsnack in der Rangliste weit zurück wirft.

Kein Zusammenhang ist zwischen Testergebnis und Kaufpreis zu erkennen – die teuren Chips müssen also nicht immer leckerer oder gesünder sein als ihre Alternativen vom Discounter.

Die besten Produkte im Test:

- Funny-Frisch Chipsfrisch Ungarisch (Note 1,9)

- Rewe/ja! Kartoffelchips mit Paprika-Würzung (2,0)

- Kaufland/K-Classic Chips Paprika (2,1)

- Lorenz Crunchips Paprika (2,1)

- Wurzener Kartoffelchips mit Paprika (2,1)

- Aldi (Nord)/Feurich Easy Chips Paprika (2,1)

Die schlechtesten Produkte im Test:

- Trafo Bio-Organic Kartoffel Chips light Paprika (5,0)

- Alnatura Kartoffelchips Paprika (5,0)

- Original Lantchips Paprika (5,0)

- Terra Blues Chips (4,9)

- Pringles Paprika (3,9)