Wow, so viel Stau!Stau-Land Nr. 1: NRWler stehen öfter und länger

Es ist mal wieder offiziell: NRW ist Spitzenreiter! Im „im Stau stehen“. In keinem anderen Bundesland warteten die Menschen 2023 öfter und länger auf den Autobahnen. Besserung ist nicht in Sicht.

ADAC zieht Bilanz

Eine aktuelle Studie des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) zeigt: Rund ein Drittel aller Staus in Deutschland war im vergangenen Jahr in NRW. Die Menschen standen hier 143.600 Stunden. Das sind fast 6.000 Tage. Schuld daran ist vor allem der schlechte Zustand vieler Strecken, so Thomas Müther vom ADAC Nordrhein: „Wir erwarten 2024 leider noch mehr Staus auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. Bauzeit bleibt Stauzeit. Und es gibt eben auch keine Alternative zu den Sanierungsmaßnahmen."

ADAC: Politik in der Verantwortung

Nur ein Beispiel: die marode A42-Brücke bei Essen. Seit Dezember ist sie von heute auf morgen dicht. Für Monate. Kein Einzelfall. Laut ADAC lag im vergangenen Jahr fast die Hälfte aller deutschen Autobahnbaustellen in NRW. Für Thomas Müther ein hausgemachtes Problem: „Die Politik hatte über viele Jahre hinweg ein Erkenntnisproblem. Es wurde zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur in NRW investiert. Jetzt haben wir eher ein Umsetzungsproblem. Das bedeutet, es fehlen Planer, Baufachleute, um die ganzen Maßnahmen zügiger abzuarbeiten. Genehmigungen und Planungsverfahren dauern zusätzlich auch noch zu lange."

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Straßen werden immer voller

Auch ein Grund für mehr Stau: Es gibt immer mehr Fahrzeuge. 2022 wurden in Deutschland so viele Autos zugelassen wie noch nie. Zumindest ein kleiner Lichtblick: Homeoffice. 2022 arbeitetet rund ein Viertel aller NRW-Beschäftigten zumindest teilweise von zuhause. Das schafft etwas Entlastung, sagt Thomas Müther vom ADAC Nordrhein: „Einfaches Beispiel: Wer zwei Tage in der Woche zu Hause bleibt, mobil arbeitet, der reduziert schon seinen persönlichen Berufsverkehr um 40 %. Und wenn insgesamt das Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen etwas zurückgeht, hat das schon überproportional positive Auswirkungen auf die Stausituation." Besonders montags und freitags ist dadurch weniger los. Die staureichsten Tage sind Mittwoch und Donnerstag.