100 Verletzte auf Traumdampfer

Kreuzfahrtschiff gerät in Sturm: Passagiere schrieen um ihr Leben

Spirit of Discovery Cruiser sails by Rovinj harbor as sea gull rest on boardwalk in Rovinj, Croatia on April 20, 2023. Photo: Srecko Niketic/PIXSELL
Die „Spirit of Discovery" gerät in der Biskaya in einen Sturm - 100 Passagiere verletzt.
Srecko Niketic, picture alliance / PIXSELL

Dieser Traumurlaub verwandelt sich in einen wahren Albtraum!

Das Kreuzfahrtschiff „Spirit of Discovery“ der Reederei Saga Cruise gerät in der Biskaya vor Spanien in einen heftigen Sturm – am Ende sind etwa 100 der Passagiere verletzt! Manche Passagiere glaubten gar, den Tag nicht zu überleben.

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Schiff war auf dem Weg zu den Kanaren

Fünf Gäste hätten wegen etwas schwererer Verletzungen im medizinischen Zentrum des Schiffs „Spirit of Discovery“ behandelt werden müssen, teilte das britische Unternehmen Saga Cruises am Dienstag der britischen Nachrichtenagentur PA mit. Insgesamt waren demnach etwa 1.000 Reisende an Bord.

Das Kreuzfahrt-Schiff war nach PA-Informationen am Wochenende auf dem Weg in eine 14-tägige Reise zu den Kanarischen Inseln. Doch das Wetter hatte hier ein Wörtchen mitzureden: Ein Stopp in Las Palmas war bereits abgesagt worden. Deshalb wollte die Crew den Hafen von La Coruna anlaufen, der aber gesperrt war. Daraufhin entschied sich die Besatzung zur Rückkehr nach Großbritannien - und geriet dann in der Biskaya in den Sturm.

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Passagiere verbringen zwei Tage auf der Kabine - in Rettungswesten!

Während des Unwetters wurde das Antriebssicherheitssystem aktiviert, das Schiff drehte ruckartig nach links und kam dann plötzlich zum Stehen. Bei der abrupten Bewegung wurden die Passagiere demnach verletzt.

Gegenüber der Daily Mail beschreibt Richard Reynolds (60) die bangen Stunden an Bord: „Die Wellen schlugen an die Fenster des fünften Decks, Menschen schrieen, Möbel, Teller und Glas flog in alle Richtungen.“ Der Ex-Militär-Angehörige habe in seiner Laufbahn viel erlebt, auch Traumatisches, dieser Sturm spiele bei den angsteinflößenden Ereignissen allerdings ganz oben mit. „Die Menschen schrieen um ihr Leben, Dinge flogen um uns her um und gingen kaputt, und die Leute haben geglaubt, sterben zu müssen.“ Zwei Tage hätten die Urlauber auf den Kabinen verbringen müssen, voll angezogen – mit Rettungswesten! „Ich weiß, dass einige Urlauber Nachrichten an ihre Lieben verfasst haben, weil sie dachten, dass wir es nicht mehr heraus schaffen“, erzählt er weiter.

Crew an Bord soll vorbildlich gehandelt haben

Die Reise habe Reynolds mit seiner Frau und seinen Eltern verbracht. Seine Mutter (84) musste ins Hospital des Kreuzfahrtschiffes gebracht werden, da sie gestürzt war. Wegen der vielen Verletzten an Bord, auch wenn die Mehrzahl nur leicht verletzt worden sei laut Reederei, sei der Hauptessensraum zwischenzeitlich in einen Erste-Hilfe-Bereich umgewandelt worden.

Jan Bendall (75) ebenfalls Passagierin an Bord. Sie berichtet von ähnlichen Erfahrungen. Gegenüber der Daily Mail schildert sie ihre Erlebnisse: „Es war sehr angsteinflößend. Ich bin niemand, der sich leicht erschrecken lässt… aber es war wirklich dramatisch.“ Die Crew habe sich in der schwierigen Situation allerdings hervorragend verhalten. „Sie waren absolut fantastisch.“ Der Kapitän habe zudem allen Passagieren unablässig versichert, dass das Schiff sicher sei.

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Die Reederei betonte ebenfalls, dass zu keiner Zeit die Gefahr bestanden hätte, dass das Schiff sinke. Am Montagabend erreichte die „Spirit of Discovery“ den Hafen von Portsmouth an der südenglischen Kanalküste. Saga Cruise entschuldigte sich für das unschöne Ende des Traumurlaubs: „Wir möchten uns aufrichtig bei allen Betroffenen entschuldigen, die sich nun in ruhigere See auf dem Heimweg befinden.“ Ob diese Passagiere allerdings noch einmal ein Kreuzfahrtschiff betreten werden? Fraglich. (dpa/eon)