Diskussionen um Sprache

Scholz will keine Regelungen zum Gendern

 News Bilder des Tages Olaf Scholz, Bundesminister der Finanzen, aufgenommen im Rahmen der Pressekonferenz zur Steuerschaetzung im Bundesministerium der Finanzen in Berlin, 10.09.2020. Berlin Germany *** Olaf Scholz, Federal Minister of Finance, recorded during the press conference on tax estimation at the Federal Ministry of Finance in Berlin, 10 09 2020 Berlin Germany Copyright: xFlorianxGaertnerx
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich gegen verbindliche Regelungen zum Gendern im Sprachgebrauch ausgesprochen.
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Bundesfinanzminister und Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat sich gegen Regelungen zum Gebrauch der Gendersprache ausgesprochen. In einem Interview am Mittwoch bezog er klar Stellung zum umstrittenen Thema: es sei vor allem eine persönliche Entscheidung. Auch im Alltag wird ds Thema viel diskutiert, wie eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL aufzeigt.

Scholz im Interview

Jeder müsse für sich entscheiden können, ob er gendert oder nicht, sagte der SPD-Kanzlerkandidat am Mittwoch beim Onlinetalk „Eine Stunde Zeit mit Olaf Scholz“ der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Ich finde nicht, dass wir solche Pflichten auferlegen sollten und umgekehrt auch keine Verbote aussprechen.“

Scholz verwies auf einen entsprechenden Vorstoß der Hamburger CDU, die den Gebrauch der Gendersprache in Behörden, Schulen, Universitäten und anderen staatlichen Einrichtungen verbieten will. „Das finde ich peinlich“, sagte der Minister.

Forsa-Umfrage: Mehrheit findet das Thema unwichtig

Dieses Thema ist nicht nur in der Politik präsent, sondern lässt auch häufig im Alltag die Emotionen hochkochen: Brauchen wir die genderneutrale Sprache? Wollen wir die genderneutrale Sprache? Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL legt ein Großteil der Deutschen keinen Wert auf das Thema „Gendern“. Viele finden geschlechterneutrale Sprache – egal in welcher Form – in Texten sogar als störend. Auch in Medien wie Fernsehen und Radio hat Gendern laut dieser Befragung für viele nichts verloren.

Doch es lohnt eine genaue Betrachtung der Zahlen: Entfacht das kleine Gender-Sternchen womöglich einen Generationen-Konflikt?