Dembélé, Aubameyang und Co.

Fußball-Stars streiken - bis sie wechseln dürfen

Ousmane Dembélé
Ousmane Dembélé
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Im Fußball-Geschäft sind Verträge schon lange nicht mehr in Stein gemeißelt. Spieler, die bis zum Ende der Vertragslaufzeit bei ihrem Club bleiben, sind selten. Mittlerweile ist es eher in Mode gekommen, sich aus seinem Arbeitspapier raus zu streiken. Auch bei Superstar Neymar findet diese Methode scheinbar Anklang, erst kürzlich verpasste er unentschuldigt den Trainingsauftakt von Paris Saint-Germain und will - welch Zufall - den Verein verlassen. RTL.de stellt Ihnen seine prominenten Vorgänger vor.

Ousmane Dembélé

Schmerzhafte Erfahrung mit einem Streik-Profi musste Borussia Dortmund machen. Ousmane Dembélé kam im Sommer 2017 in den Ruhrpott, legte eine sensationelle Premierensaison hin und verschwand wieder. Den Lockrufen des FC Barcelona konnte der heute 22-Jährige nach nur einer Saison nicht widerstehen. Kurzerhand erschien er nicht mehr zum Training und streikte sich nach Spanien. Das Gute: Dortmund kassierte fette 125 Millionen Euro.

Auch Aubameyang streikte sich weg

Dembélé hat’s vorgemacht: Auch Pierre-Emerick Aubameyang streikte sich ein halbes Jahr später mehr oder weniger aus seinem Vertrag. Zwar erschien der Gabuner noch zum Training, schwänzte aber Teamsitzungen, glänzte mit Kurz-Trips nach Mailand und zeigte eine „Null-Bock“-Einstellung. Der BVB ließ ihn für 63 Millionen Euro zu Arsenal London ziehen.

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Sonderfall Griezmann

Brandaktuell ist der Fall Antoine Griezmann, allerdings auch deutlich komplizierter. Der Franzose hat eine Ausstiegsklausel in Höhe von 120 Millionen Euro aktiviert und Atletico Madrid seinen Abgang frühzeitig mitgeteilt. Trotz scheinbarer Einigung mit dem FC Barcelona wird der Transfer wegen der geforderten Ablöse zur Hängepartie. Den Trainingsstart „verpasste“ der 28-Jährige und will die 120 Millionen vorerst selbst zahlen.

Herrlich: Früh übt sich

Ungewöhnlich für 1995 streikte sich auch Heiko Herrlich zu einem neuen Club. Borussia Mönchengladbach verweigerte dem Angreifer die Freigabe für einen Wechsel zu Borussia Dortmund, trotz angeblicher mündlicher Zusage von Manager Rolf Rüssmann. Der heutige Trainer erschien daraufhin nicht mehr zum Training, die Sache ging vor Gericht. Am Ende durfte Herrlich zu Dortmund.

Nicht nur Trainingsstreiks

Rafael van der Vaart
Rafael van der Vaart ließ sich mit einem Trikot des FC Valencia ablichten
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Doch nicht nur Trainingsstreiks, auch reine Provokationen zählen mittlerweile zu den üblichen Mitteln, um einen Wechsel zu forcieren. Neben öffentlichen Äußerungen gibt es auch extreme Beispiele: Rafael Van der Vaart ließ sich beispielsweise im Sommer 2007 trotz Vertrag beim HSV mit dem Trikot des FC Valencia ablichten - allerdings ohne Erfolg. Erst ein Jahr später folgte sein Wechsel zu Real Madrid.

Die Vereine sind trotz gültiger Verträge oft machtlos. Wenn Spieler wegwollen, sitzen sie und ihre Berater meist am längeren Hebel. Denn ein streikender Star ist für die Clubs wertlos.