Langeweile, Psycho-Stress, StreitGefangen im kleinen Becken! So sehr leiden Orcas im Loro Parque auf Teneriffa

Diese Bilder brechen jedem echten Tierfreund das Herz: Kleine Chlorbecken in denen Orcas – die größten Raubtiere der Ozeane – vor sich hin dümpeln. Die Tiere scheinen gelangweilt, können nicht schwimmen und tauchen wie sie es eigentlich müssten. Hinzu kommt der psychische Stress. Denn sie sind dort nicht in einem richtigen Familien-Verband. Die Killerwale sind bunt zusammengewürfelt vertragen sich auf engstem Raum daher nicht unbedingt. Auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die sich dafür einsetzen, diesen Zustand der Meeressäuger zu beenden. So auch auf Teneriffa. Doch wie so oft geht es hier um viel Geld.

Loro Parque auf Teneriffa: Orcas leiden in Gefangenschaft

Orcas – auch Killerwale genannt – sind die größten Räuber der Ozeane. Sie jagen dort so ziemlich alles. Von Fischen über Rochen, bis hin zu Robben und Delfine. Sogar größere Wale stehen auf ihrem Speiseplan. In Freiheit legen die Tiere jeden Tag riesige Strecken zurück. Tauchen ganz tief hinab zum Meeresgrund. Doch dieses natürliche Verhalten können sie in Gefangenschaft gar nicht ausleben. Die Becken sind klein und offenbar nicht tief genug, um den Bewegungsdrang dieser auf die Jagd hochspezialisierten Tiere stillen zu können. In einem Statement erklärt der Loro Parque: „Das ‘kleine Becken, in dem der Orca warten muss’ ist ein sogenannter Medical Pool, der für die Belange der Tiere speziell entworfen und gebaut wurde.“ Dieser Pool diene dazu, dass Ärzte die Tiere untersuchen könnten. „In diesem Pool halten sich die Tiere immer nur zeitweise auf, und werden darin nicht ‘eingesperrt’.“

Picture Shows: Orca (Orcinus orca) underwater. Also called Killer Whale. Transient. California, USA, Pacific Ocean.
In freier Wildbahn tauchen Orcas bis zum Meeresgrund.
Brandon Cole, Brandon Cole

Tödliche Frustration: Orcas töteten in der Vergangenheit auch ihre Trainer

Die Folge der nicht artgerechten Haltungsform: Die Tiere sind frustriert und reagieren aggressiv. So kam es in der Vergangenheit auch vor, dass Orcas ihre Trainer töten. 2010 zieht der Orca Tilikum im amerikanischen SeaWorld seine Trainerin Dawn Brancheau nach einer Vorstellung unter Wasser und tötet sie – und das vor den Augen dutzender Zuschauer und laufender Kameras.

Auch im Loro Parque kam es schon zu einem solch dramatischen Todesfall. Vor dreizehn Jahren wird der Trainer Alexis Martinez von einem Orca getötet. Doch die Parkleitung hält bis heute an den umstrittenen Shows fest. Die Familie von Martinez macht sich jetzt für die Befreiung der Tiere stark – trotz ihres Verlustes. Sehen Sie im Video das bewegende Interview mit den Angehörigen.

Zu Martinez’ Tod schreibt der Loro Parque: „Richtig ist, dass der tragischerweise bei uns verunglückte Alexis mit Herz und Seele Trainer war, dass wurde uns von seinem Vater auch immer wieder bestätigt. Der Schmerz der Mutter hat aus ihr leider eine Gegnerin gemacht, was emotional verständlich ist, aber nicht in Frage stellen darf, dass die Tiere bei uns bestens untergebracht sind.“ (lth)