Sind die Anzüge schuld?
Skisprung-Star landet nach Sturz im Krankenhaus

Schock-Moment im Training! Skisprung-Superstar Halvor Granerud stürzte im Training schwer und musste anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Norweger hatte Glück im Unglück und machte auch die neuen Anzüge für den Sturz mitverantwortlich.
Skisprung-Superstar kann sich an Sturz nicht erinnern
Die norwegischen Skispringer testeten am Dienstag auf der Lysgårds-Schanze in Lillehammer die neuen Skisprung-Anzüge, die ab der nächsten Saison zum Einsatz kommen. Ausgerechnet dabei kam es zu einem folgenschweren Unfall.
Lese-Tipp: Horror-Sturz beim Skisprung-Finale
Superstar Halvor Granerud verlor kurz nach dem Absprung die Kontrolle, knallte hart auf den Hang und rutschte diesen anschließend unkontrolliert herunter. Dabei verlor der Norweger offenbar auch kurz das Bewusstsein, denn was sich genau in diesen Momenten abspielt, weiß er nicht mehr.
Mit Krücken aus der Klinik
Er könne sich nur noch daran erinnern, dass er seinen rechten Ski verloren habe, schilderte der 27-Jährige dem Sender NRK. "Ich weiß nicht, ob das Adrenalin dafür verantwortlich war, dass ich schwarz gesehen habe oder mein Kopf", sagte Granerud, der anschließend in ein Krankenhaus gebracht wurde und dieses auf Krücken verließ.
Am Ende habe er Glück gehabt, erklärte der Superstar, der sich bei dem Sturz "nur" einige Prellungen zuzog, die bald wieder verheilen. "Es war beruhigend zu hören, dass nichts gebrochen ist und ich einfach nur ein Trottel bin", scherzte Granerud nach seinem Missgeschick, das auch ganz anders hätte ausgehen können.
Welche Rolle spielen die Anzüge?
Der zweimalige Gesamtweltcup-Sieger glaubt, dass die neuen Skisprung-Anzüge das Sturzrisiko enorm erhöhen.
"Es ist noch gefährlicher, weit zu springen. Wir brauchen mehr Tempo, müssen höher springen und landen härter - und das für die gleichen Weiten. Ich bin damit nicht wirklich glücklich, denn ich will, dass es für mich so sicher wie möglich ist", kritisierte Granerud das neue Material wenige Stunden bevor er damit stürzte.
Das Problem: Die neuen Skisprung-Anzüge sind kleiner und liegen enger am Körper an. Dadurch geht Auftrieb verloren.
Um die gleichen Weiten zu erreichen, müssen die Athleten schneller sein und höher in der Luft stehen. Dadurch wird zwangsläufig auch die Landung härter. Viele Risikofaktoren, mit denen die Skispringer ab sofort klarkommen müssen.
Gleichzeitig wollte Granerud seinen Anzug nicht alleinverantwortlich machen. Der Sturz sei zum Teil auch seine eigene Schuld gewesen, gab der Superstar zu. "Ich muss das Springen wieder ein bisschen lernen. Was ich bisher gemacht haben und in der letzten Saison das Beste war, wird in der nächsten Saison nicht mehr das Beste sein", kündigte er Veränderungen in seinem Sprung-Stil an. (msc/sport.de)