Zuschauer nach Skandal-Aktion entfernt
„Deutschland über alles“: Hitler-Pöbelei gegen Alexander Zverev bei US-Open-Sieg

Meine Güte, wie geschmacklos!
Unfassbarer Skandal bei den US Open: In Alexander Zverevs (26) Achtelfinal-Match gegen den Italiener Jannik Sinner ist der Olympiasieger von einem Zuschauer mit schäbigen Hitler-Parolen beleidigt worden. Ein Zuschauer grölte die frühere Nationalhymne – nervte mit „Deutschland über alles“.
Zverev: Bin nicht wirklich stolz auf die deutsche Geschichte
„Er hat den bekanntesten Hitler-Satz gesagt“, sagte Zverev Mitte des vierten Satzes zum Schiedsrichter und zeigte in Richtung der Tribüne. „Das ist nicht zu akzeptieren, das ist unglaublich.“
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Nach dem Match klärte Zverev auf: „Der Mann fing an, die damalige Nationalhymne zu singen - Deutschland über alles. Das war ein bisschen zu viel. Ich liebe es, wenn Fans laut sind, ich liebe es, wenn Fans emotional sind. Aber ich denke, da ich Deutscher bin und nicht wirklich stolz auf diese Geschichte, ist das keine wirklich tolle Sache. Wenn ich einfach nicht reagiere, finde ich es schlecht von meiner Seite.“
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Security schmeißt Zuschauer raus
Schiedsrichter James Keothavong ließ den Mann im Unterrang des Arthur Ashe Stadiums während der anschließenden Pause identifizieren, andere Zuschauer zeigten in dessen Richtung. Beim Stand von 6:4, 3:6, 6:2, 3:2 ging der Zuschauer begleitet von Sicherheitskräften von der Tribüne.
Das Publikum bei den Abendsessions im 23.000 Zuschauer fassenden Arthur Ashe Stadium war zuletzt in die Kritik geraten. Die ehemalige australische Profispielerin Rennae Stubbs schrieb kurz nach dem Zverev-Vorfall, dass es bei den abendlichen Trainingseinheiten Fans gebe, die „nicht gut" seien.
„Ich liebe die Fans, aber im Moment gibt es einige schlechte Charaktere", schrieb Stubbs auf X (ehemals Twitter): „Gestern Abend wurde mir von einem betrunkenen Fan, der sich mit einem Freund stritt, ein Drink über den Kopf geschüttet. Jetzt haben wir jemanden, der Hitler-Beleidigungen brüllt! Kommt schon, Leute."
Zverev nach Sieg gegen Sinner im Viertelfinale der US-Open

In der ersten Woche hatte auch Laura Siegemund enttäuscht auf das Publikum reagiert. „Ich bin sehr, sehr enttäuscht von der Art und Weise, wie die Leute mich behandelt haben. Ich bin eine Kämpferin. Ich habe nie etwas gegen das Publikum getan. Sie hatten keinen Respekt vor mir", sagte Siegemund unter Tränen nach der Niederlage gegen Publikumsliebling Coco Gauff (USA).
Die Zuschauer hatten Siegemund phasenweise ausgebuht und nach missglückten ersten Aufschlägen geklatscht. "Ich werde nur zurückkommen, weil es ein Grand Slam ist. Sicherlich nicht wegen der Leute und um ihnen eine Show zu bieten", so Siegemund.
Trotz der üben Pöbelei hat Zverev das Spiel nach 4:40 Stunden mit 6:4, 3:6, 6:2, 4:6, 6:3 gewonnen. Nun fordert er Titelverteidiger Carlos Alcaraz heraus. (mli/dpa/sid)