Sie war auch als Politikerin aktiv

Leichtathletik-Welt trauert um Ruth Fuchs

Bildnummer: 01324973  Datum: 20.06.1975  Copyright: imago/Werner Schulze
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Ruth Fuchs mit ihrem Wurfgerät im Jahr 1975
Imago Sportfotodienst

Die Leichtathletik trauert um eine ganz Große!
Am frühen Mittwochmorgen ist die zweimalige Speerwurf-Olympiasiegerin Ruth Fuchs gestorben. Die Ausnahme-Athletin und spätere Politikerin wurde 76 Jahre alt.

„Engagierte Kämpferin für soziale Gerechtigkeit“

„Mit tiefer Trauer gedenken wir heute einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, Ruth Fuchs, die uns für immer verlassen hat. Ruth Fuchs war nicht nur eine engagierte Kämpferin für soziale Gerechtigkeit, sondern auch eine unermüdliche Verfechterin der Belange des Sports in Thüringen“, sagte Steffen Dittes, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag.

Nach ihrer Sportkarriere wechselte Fuchs (Olympiasiegerin 1972 und 1976) in die Politik, saß nach der Wende für die PDS (Vorgänger der Partie Die Linke) in der Volkskammer der DDR, später auch im Bundestag sowie im Landtag von Thüringen.

„Ruth Fuchs wird nicht nur als eine herausragende Sportlerin und Politikerin in Erinnerung bleiben, sondern auch als eine engagierte und kämpferische Frau, die stets bereit war, anderen zu helfen“, führt Dittes aus.

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Offener Umgang mit eigenem Doping

Neben ihren Olympiasiegen holte Fuchs 1974 und 1978 auch zwei Mal EM-Gold, sie stellte insgesamt sechs Weltrekorde auf und wurde 1976 sowie 1980 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet.

31.05.1998, Nordrhein-Westfalen, Bonn: Die Speerwurf-Olympiasiegerin und damalige PDS-Bundestagsabgeordnete Ruth Fuchs spricht am Rednerpult im Deutschen Bundestag während einer Debatte. Die zweimalige Olympiasiegerin im Speerwurf ist mit 76 Jahren gestorben. (zu dpa: ««Frau mit dem eisernen Arm»: Olympiasiegerin Fuchs gestorben») Foto: Fotoreport/Deutscher Bundestag/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ruth Fuchs im Jahr 1998 am Rednerpult im Deutschen Bundestag
DPA
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Fuchs gestand offen Doping

1994 gab Fuchs offen zu, gedopt zu haben. „Ich kann in den Spiegel schauen – bei einigen anderen frage ich mich, ob sie ihren Spiegel im Keller haben“, sagte sie einmal der Sächsischen Zeitung. Ihrer Auffassung nach bestand der Unterschied im Doping zwischen Ost und West nur darin, dass es in der DDR staatlich organisiert gewesen sei und im Westen jeder gemacht habe, was er wollte.

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Für die unverblümte Wahrheit war sich Fuchs nie zu schade. Zu schade, dass sie nun schon von uns gegangen ist. (mli/sid)