Aktion am Mittag geplant

Sicherheitspersonal protestiert am Flughafen Hannover

02.10.2021, Niedersachsen, Langenhagen: Reisende warten im Terminal C vom Flughafen Hannover-Langenhagen auf die Sicherheitsabfertigung. Weil der von der Bundespolizei für die Abfertigungs-Kontrollen beauftragte Dienstleister massive Personalprobleme hat, kam es zuletzt zu großen Wartezeiten, teilweise verpassten Reisende deswegen ihre Flüge. Foto: Michael Matthey/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Personalprobleme - Lange Wartezeiten am Flughafen Hannover
mm ogu, dpa, Michael Matthey

Am Flughafen Hannover-Langenhagen haben sich infolge von Personalengpässen zuletzt häufig lange Schlangen an den Sicherheitskontrollen gebildet. Beschäftigte des beauftragten Dienstleisters wollen heute auf die schwierige Lage aufmerksam machen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi planen sie gegen Mittag eine Protestaktion.

Sicherheitspersonal überlastet

Eine Mitarbeiterin der Firma Securitas kontrolliert Handgepäck
Eine Mitarbeiterin der Sicherheitsfirma Securitas kontrolliert das Handgepäck eines Flugpassagiers. Foto: Jens Kalaene/Archiv
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Um 12.05 Uhr soll es eine Kundgebung vor dem Flughafen für die Mitarbeiter geben. Hier soll auf die Überlastung aufmerksam gemacht werden. „Im Sommer hatten viele Kolleginnen und Kollegen mit der Hitze in Terminal C zu kämpfen. Nicht selten rollten zum Feierabend Tränen“, sagt Lars Kalkbrenner, Fachsekretär für die Flughafensicherheit bei Verdi. Die Beschäftigten fordern: Mehr Personal, verbindlichere und langfristige Personalplanung, die Gewährung längerer Freizeitblöcke sowie die Einhaltung gesetzlicher Standards wie geeignete Pausenräume. Wichtig ist ihnen laut Verdi außerdem ein besserer Umgang mit der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, etwa eine Atempause nach zwei Stunden Tragezeit bei körperlich anstrengender Arbeit, so wie von der Berufsgenossenschaft empfohlen.

Verdi sieht die Verantwortung bei der Geschäftsführung

Die Wartezeiten hatten in den vergangenen Wochen viele Passagiere verärgert, manche Fluggäste verpassten wegen der großen Verzögerungen sogar ihre Maschine. „Die jetzige Situation am Flughafen ist größtenteils hausgemacht von der Firma Securitas Aviation“, so Lars Kalkbrenner. Die Geschäftsführung habe trotz eindringlicher Warnungen zu Jahresbeginn eine solche Situation billigend in Kauf genommen. Kalkbrenner: „Nicht nur Sicherheitsbeschäftigte wussten, dass es so etwas wie Ferien gibt, in denen potenziell mehr Menschen ihren wohlverdienten Urlaub mit einer Reise verbringen. Nur der Geschäftsführung dieser Flughafensicherheitsfirma schien dieses Phänomen unbekannt zu sein.“

Ein Securitas-Sprecher hatte unter anderem darauf verwiesen, dass der Betrieb am Airport der niedersächsischen Landeshauptstadt längere Zeit heruntergefahren war. Außerdem hätten Zusatzvorschriften in der Pandemie die Prozesse verlangsamt. (dpa/cgo)