Shelburne in den USA: Betty (70) will sich umbringen und testet Rizin-Gift an Altenheim-Mitbewohnern
Rizin ist bekannt dafür, dass es schon in kleinen Mengen die Atemwege lähmt und zum Tod führen kann. Das hörte sich für eine Seniorin in der amerikanischen Idylle Shelburne im US-Bundestaat Vermont nach dem geeigneten Mittel für ihren geplanten Selbstmord an. Aber um sicherzugehen, dass das auch in der Praxis alles so klappt, testete Betty M. das Gift an ihren Mitbewohnern in der Wake-Robin-Seniorenresidenz. Bis das FBI einschritt - zum Glück noch rechtzeitig!
Gift-Labor in der Idylle
Laut US-Justizministerium erzählte Betty M. Ärzten bei einer Untersuchung im Krankenhaus, dass sie im Heim mit Rizin experimentiert und anderen Bewohnern das Gift über Wochen in Essen und Getränke gemischt habe. Die US-Bundespolizei FBI wurde sofort alarmiert.
Bei der Durchsuchung ihrer Küche fanden die Beamten mehrere selbst etikettierte Fläschchen und Pillendosen, unter anderem mit der Aufschrift 'Rizin‘. Tests bestätigten, dass es sich um das hochgefährliche Gift handelte. Auch in den anderen Fläschchen waren mit Äpfeln, Kirschen und Fingerhut Extrakte, die laut Experten für die Herstellung von Gift benutzt werden können.
Betty holte sich die Anleitung aus dem Internet
Das FBI nahm Betty M. fest. Die Seniorin sagte den Beamten, sie habe auf dem Gelände ihrer Seniorenresidenz Samen der Rizinuspflanze gesammelt und daraus zwei bis drei Teelöffel Rizin hergestellt. Wie man das tut, hatte Betty offensichtlich im Internet recherchiert. Die Beamten fanden eine entsprechende Anleitung in ihrer Wohnung.
Bis heute gibt‘s für Rizin kein Gegenmittel

Typische Symptome einer Rizin-Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Koliken bis hin zu Krampfanfällen. Bis heute ist weltweit kein Gegenmittel bekannt. Bei einer Vergiftung empfehlen Ärzte eine Magenspülung und die Gabe von Schmerzmitteln und Aktivkohle, um das Gift aus dem Darm zu schleusen.
Das FBI stellte nach eigener Aussage keine Vergiftungserscheinungen an Bewohnern fest. Allerdings klagte laut dem lokalen US-Sender NECN vor längerer Zeit eine Nachbarin unter entsprechenden Symptomen, die aber rasch wieder abgeklungen seien.
Das Seniorenheim sprach von einem Einzelfall. Die Gefahr sei gebannt. Die Rizinuspflanzen hat man vorsichtshalber vom Gelände des Altenheims entfernt.
Hier finden Sie Hilfe in schwierigen Situationen
Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über Ihre Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Hier finden Sie eine Übersicht über Hilfsangebote.
Wenn Sie schnell Hilfe brauchen, dann finden Sie unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.