Keine Freiheit für "die Bestie"Serienkiller ermordete 190 Kinder - sein Bewährungsantrag bringt sogar den Präsidenten auf 180

This undated file photo shows Luis Alfredo Garavito, Colombia's worst ever serial killer, who confessed to killing 140 children in seven years with "appalling coldness," according to the head of a forensic investiators team. Authorities in Bogota said on Friday, 29 October 1999, that Garavito admitted to the crimes of kidnap, child abuse and child murder only upon conclusive evidence from investigators. dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Luis Alfredo Garavito (Undatiertes Archivbild)
picture alliance

In seiner Heimat Kolumbien wurde er nur „La Bastia“ genannt – und eine Bestie, das war Luis Alfredo Garavito fürwahr: 190 Jungen, die meisten im Alter zwischen acht und 16 Jahren, ermordete der heute 64-Jährige innerhalb von sieben Jahren. 1999 kam er in den Knast. Nun wollte er Medienberichten zufolge auf Bewährung freigelassen werden. Sein Antrag wurde abgelehnt. Dass Garavito es überhaupt wagte, seine Füße wieder in die Freiheit setzen zu wollen, erzürnte selbst den Präsidenten Kolumbiens.

Richter lehnt Gnadengesuch ab - weil er keine Entschädigungen zahlte

Zwar wurde Garavito in 50 Fällen schuldig gesprochen, doch das Problem: In Kolumbien sind Gefängnisstrafen auf 40 Jahre begrenzt – und nach der Hälfte der abgesessenen Zeit steht den Inhaftierten ein Antrag auf vorzeitige Haftentlassung zu. Von diesem Recht wollte auch Garavito Gebrauch machen, berichtet „CTV News“.

Doch mit seinem Antrag scheiterte er krachend. Der Grund jedoch scheint in Anbetracht seiner schändlichen Taten bizarr: Weil er noch offene Entschädigungszahlungen an die Angehörigen seiner Opfer in Höhe von umgerechnet fast 36.000 Euro nicht gezahlt hat, wies ein Richter Garavitos Gnadengesuch ab.

Er folterte, vergewaltigte - und schnitt den Opfern die Kehle durch

Ähnlich bizarr ist die Geschichte seiner Verhaftung: Garavito wurde im April 1999 wegen versuchter Vergewaltigung festgenommen, aber als ein Untersuchungsrichter ihn fragte, ob er der Mörder von 114 Kindern sei, deren Leichen ab 1994 in 59 kolumbianischen Städten gefunden wurden, gab Garavito die Verbrechen zu und bat um Vergebung.

Dann gestand er 26 weitere Morde, bei denen er unfassbar brutal zu Werke gegangen war: Laut Staatsanwaltschaft hat er sich unter anderem als Bettler oder Mönch ausgegeben, und arme Kinder mit Geld und Getränken angelockt. Später schnitt er ihnen die Kehle durch. Manche von ihnen hatte er zuvor gefoltert und vergewaltigt.

„Ich bitte Sie, mir alles zu verzeihen, was ich getan habe, und alles, was ich gestehen werde. Ja, ich habe sie getötet – und viele andere“, sagte er in einem Auszug aus dem von kolumbianischen Fernsehnachrichten übertragenen Geständnis.

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Kolumbiens Präsident zutiefst empört

Doch verzeihen – das ist im Falle dieser Bestie schier unmöglich. Allein die Tatsache, dass Garavito ernsthaft auf einen Bewährungsantrag gehofft hat, macht Kolumbiens Präsident fassungslos. „Ich bin zutiefst empört, dass irgendjemand vorschlägt, dass diese Bestie das Gefängnis verlassen könnte“, sagte Ivan Duque am Rande des Welt-Klimagipfels in Glasgow. (mli)