Diese Checks sind wichtigWie erkenne ich, dass mein Kind schwerhörig ist?

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Hörgeräte und Cochlea-Implantate helfen schwerhörigen Kindern beim Verstehen und Sprechen lernen.
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Wenn Ihr Kind schlecht hört, sollten Sie schnell handeln. Die meisten Hörstörungen im Kindesalter sind zum Glück heilbar, wenn man sie früh genug erkennt und zum Arzt geht. Wir zeigen Ihnen, auf was Sie von Geburt an achten sollten.

Neugeborenen-Hörscreening: Der erste Test direkt nach der Geburt

Wenn Neugeborene mit Hörstörungen auf die Welt kommen, ist das mit bloßem Auge in der Regel nicht erkennbar. Ein bis drei von 1.000 Kindern werden mit einer Hörstörung geboren, so der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Bei Frühgeburten ist die Rate 15-mal so hoch. Seit 2009 gibt es das Neugeborenen-Hörscreening, eine Messung der Funktionsfähigkeit des Innenohrs und der äußeren Haarzellen. Diese Untersuchung findet in den ersten Lebenstagen meist noch in der Klinik oder in spezialisierten Praxen statt. Der Test ist obligatorisch und wird von den Krankenkassen übernommen. Fürs Baby ist das völlig schmerzfrei. Die Untersuchung kann gemacht werden, während das Kind schläft. Hörstörungen sollten so schnell wie möglich therapiert werden, damit die Sprachentwicklung altersgerecht verläuft.

Leider kann es im Mutterleib oder während der Geburt auch zu einer nicht heilbaren Schwerhörigkeit kommen. Mögliche Gründe für angeborene Hörbeeinträchtigungen bei Neugeborenen sind:

  • Röteln- oder Viruserkrankungen der Mutter im zweiten oder dritten Schwangerschaftsmonat sowie andere Erkrankungen. Aber auch Alkohol- und Drogenmissbrauch während der Schwangerschaft

  • Frühgeburt oder Gelbsucht direkt nach der Geburt

  • Vererbte Schwerhörigkeit

  • Angeborene Fehlbildungen im Ohr oder im Gesicht

  • Sauerstoffmangel oder Hirnblutungen während der Geburt

Lesetipp: Unser Redakteur ist seit seiner Geburt schwerhörig – so sieht sein Leben mit Hörgeräten aus

Schwerhörigkeit bei Kindern und Jugendlichen

Der nächste große Hörtest beim Kinderarzt steht bei der U 8 an, im 46.-48. Lebensmonat. Aber sollten Sie zwischenzeitlich Bedenken haben, ob Ihr Kind gut hört, sollten Sie immer einen Arzt hinzuziehen. Bei Kindern tritt Schwerhörigkeit oft auch akut auf. Man kann bei Säuglingen und Kleinkindern oft vom Verhalten auf eine Hörstörung schließen. Wenn Säuglinge oder Kleinkinder bei lauten Geräuschen oder auf Ansprachen aus kurzer Distanz nicht reagieren, ist das ein Alarmsignal. Häufig ist die Ursache eine Schallleitungsstörung, bedingt durch Erkältungen, Mittelohrentzündungen oder eine vergrößerte Rachenmandel. Auch ein schmerzhafter Paukenerguss kann die Hörfähigkeit des Kindes mindern.

Lesetipp: Schwerhörigkeit - an diesen Anzeichen können Sie Hörprobleme erkennen

Bei Jugendlichen steigt die Zahl der Schwerhörigen seit Jahren stetig an. Die Nutzung von Kopfhörern zum Musikhören, Computerspielen oder für Videocalls mit Freunden hat stark zugenommen. Bei falscher und zu langer Verwendung können Jugendliche ihr Gehör auf Dauer schädigen. Lärmschäden im Ohr können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Achten Sie aus diesem Grund auf die Kopfhörer-Nutzung der Teenager. (twe)