„Heikle Posen“ sollen verboten werdenRevolution im Turnen? Schweizer Verband sagt sexualisierten Fotos Kampf an

Zeichen gegen Sexismus!
Spagat auf dem Balken, Grätsche am Barren: Wenn Turnerinnen bei Wettkämpfen frontal fotografiert werden, können heikle Bilder entstehen. Der Schweizer Turnverband schreitet nun ein.
Sportlerinnen fühlen sich unwohl
Darf es bestimmte Fotos von Turnerinnen bald nicht mehr geben? Ja! Zumindest wenn es nach dem Schweizerischen Turnverband (STV) geht. Er sagt sexualisierten Fotos den Kampf an.
„Wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir solche Fotos nicht mehr wollen. Es war höchste Zeit für so etwas“, sagt Naomi Kempter, beim STV Mitarbeiterin in der Abteilung Ethik, der Deutschen Presse-Agentur.
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Doch um welche Bilder geht es genau? Wenn Turnerinnen in Wettkämpfen ihr Können zeigen, gehören Übungen wie Saltos, Schrauben, Schwünge, und Balanceakte dazu. Aber auch Spagate und Grätschen werden gezeigt. Und da liegt das Problem: Denn wenn Fotografen Turnerinnen bei ihren Übrungen frontal ablichten, lenken sie den Blick unwillkürlich auf den Schritt.
Viele Sportlerinnen fühlen sich dabei unwohl. Besonders schlimm: Manchmal werden solche Fotos im Internet auch noch manipuliert.

Deutsche Turnerinnen tragen lange Hosen
Aus diesem Grund setzten die deutschen Turnerinnen um Sarah Voss, Elisabeth Seitz und Kim Bui schon bei der EM und den Olympischen Spielen 2021 ein Zeichen. Die Turnerinnen traten nicht im üblichen Outfit mit hohem Beinausschnitt sondern in Langbeinanzügen auf und brachten das Thema damit richtig ins Rollen.
Eine kleine Revolution. Denn Jahrzehnte war es selbstverständlich, dass die Turnerinnen in knappen Anzügen mit hohen Beinausschnitten turnten. Von Kampfrichtern hieß es oft, nur in solchen knappen Anzügen könne man die Leistung richtig beurteilen. Vorbei!
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Bestimmte Figuren und Winkel sind verboten
Der Schweizer Turnverband geht in seinen im Juni veröffentlichten Richtlinien nun sogar ein Stück weiter. Darin heißt es, dass Fotografen in Zukunft auf „heikle Posen“ verzichten sollen. Bestimmte Figuren, bei denen der Fokus auf dem Schritt liegen könnte, soll nicht mehr fotografiert werden.
In dem Merkblatt des STV ist genau aufgelistet, welche Fotos erlaubt sind und welche nicht. „Auf gar keinen Fall“ gehen Bilder mit nach oben gespreizten Beinen. Bei anderen, etwa dem Spagat im Sprung, heißt es: „Hier kommt es auf den Aufnahmewinkel an“. Seitlich statt frontal sei in der Regel in Ordnung.
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Athletinnen und Athleten sollen ihren Sport „mit einem guten Gefühl ausüben können“
Dank der Fotorichtlinie sollen Athletinnen und Athleten ihren Sport „mit einem guten Gefühl ausüben können, unabhängig davon, was sie tragen oder wie sie fotografiert werden“, sagt Kemper.
Auch der Deutsche Turnerbund kann sich Ähnliches vorstellen. „Wir haben die Positionen für die Fotografen bei Wettkämpfen mittlerweile etwas angepasst. Am Stufenbarren etwa vermeiden wir eine Position frontal vor dem Gerät, um Spreizsituationen direkt vor der Kamera zu vermeiden“, erklärt ein Sprecher. Dazu kommt: Die Fotografen von heiklen Fotos würde man direkt auf das Fehlverhalten ansprechen. (dpa/pol)


