Schneeketten richtig montieren: So klappt's!

Auf verschneiten Bergstraßen und -hängen kommen selbst Winterreifen an ihre Grenzen. Hier helfen nur noch Schneeketten. Vielen graust es beim bloßen Gedanken an das umständliche Hantieren. Dabei ist die Montage gar nicht so kompliziert - wenn Sie ein paar Tipps beachten.
Schneeketten kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn sonst gar nichts mehr hilft. Sie ermöglichen die Fahrt durch tiefen Schnee, über vereiste Straßen und bei Schneematsch. Obwohl in Deutschland keine generelle Schneekettenpflicht besteht, kann sie in Ausnahmefällen durch ein entsprechendes Verkehrsschild angezeigt werden. Empfehlenswert sind Schneeeketten vor allem für LKWs oder Busse.
Schneeketten bekommen Sie im gut sortierten Autozubehörhandel, im Reifenhandel, bei Ihrem Automobilclub oder im Internetfachhandel. Beim ADAC erhalten Sie einen Schneeketten-Satz (mit zwei Schneeketten) bereits ab 44,95 Euro. Viele Händler oder Automobilclubs vermieten auch Schneeketten. Eine Auswahl an Schneeketten haben wir übrigens hier verglichen.
So finden Sie die richtigen Schneeketten für Ihr Auto
Vor der Montage müssen Sie erst einmal die richtigen Schneeketten für Ihr Auto finden: Falls Sie nicht wissen, welche Größe Sie kaufen müssen, sollten Sie einen Blick in die Fahrzeugpapiere werfen - oder diese direkt zum Kauf der Schneeketten mitnehmen. Damit Sie auch wirklich ein qualitätsstarkes Produkt kaufen, sollten Sie auf die TÜV-/GS-Zeichen achten. Autofahrer, die zum Wintersport gerne nach Österreich fahren, sollten sich Schneeketten zulegen, die den Vorschriften des Nachbarlandes entsprechen. Diese erkennen Sie an der Abkürzung 'ÖNORM'.
Wenn die Schneeketten nämlich zu klein oder groß sind, kann dies zur Schädigung der Karosserie oder Radaufhängung führen. Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass für Ihr Auto überhaupt Schneeketten zulässig sind. Bei manchen Autos ist nämlich die Montage dieser verboten oder unmöglich.
Darauf sollten Sie bei der Montage achten

Montieren Sie die Ketten stets auf die Antriebsräder. Das heißt, die Schneeketten müssen bei einem Frontantrieb auf die Frontachse/ vorderen Räder, bei einem Heckantrieb auf die hintere Achse/ hinteren Räder montiert werden.
Bei einem Allradantrieb sollten Sie einen Blick in die Fahrzeugpapiere werfen. In diesen steht, auf welche Achse die Schneeketten angebracht werden müssen oder dürfen.
Am besten montieren Sie die Ketten nach dem Kauf erst einmal zur Probe. In der Garage funktioniert das sicherlich besser als im Schnee. Alternativ können Sie die Montage auch erst einmal an dem Reserverad ausprobieren.
Sobald die Ketten fertig montiert sind, ist es ratsam einige Meter zu fahren und dann nochmal zu überprüfen, ob die Ketten korrekt angebracht sind und nicht schleifen oder an Teile des Autos schlagen.
Schneeketten sollten immer nur auf Winterreifen montiert werden. Kombinieren Sie Schneeketten niemals mit Sommerreifen. Das führt zu einem gefährlichen Fahrverhalten.
Bei Fahrzeugen mit ESP muss dieses ausgeschaltet werden, da diese die Traktionswirkung der Schneeketten beeinträchtigt. Wichtig bei Schneeketten ist die Tatsache, dass die Räder letztlich durchdrehen, was die Zugkraft des Autos steigert. Das ESP würde aber dann gegen die Schneeketten arbeiten und das Durchdrehen der Räder verhindern.
Fahren Sie mit Schneeketten nicht schneller als 50 km/h.
Auch etwaige Anhänger müssen mit Schneeketten ausgerüstet werden, damit sie in der Spur bleiben.
Nehmen Sie die Ketten auf trockener Straße gleich ab. Ansonsten steigt der Verschleiß enorm an.
Schaffen Sie sich spätestens dann neue Ketten an, wenn die Glieder nur noch die Hälfte des
Materialquerschnitts aufweisen. Das Wenden der Kette verdoppelt die Lebensdauer.
Vor dem Einlagern am Ende der Wintersaison sollten Sie die Ketten abwaschen und trocknen.


