Nach Durchsuchungen in Schleswig-Holstein aufgeflogen

Bande fälscht Deutsch-Zertifikate für Zuwanderer

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Ein Zertifikat "Deutsch-Test für Zuwanderer" ist bei Anträgen auf Erteilung einer Niederlassungserlaubnis wichtig. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Staatsanwaltschaft und Polizei in Flensburg ermitteln aktuell wegen fingierter Sprachzertifikate. Insgesamt steht eine Bande von neun Männern und einer Frau im Alter von 28 – 52 Jahren in Verdacht Urkunden gefälscht und damit betrogen zu haben.

Bande bundesweit tätig

Die Beschuldigten sollen überregional tätig sein. Laut Mitteilung der Polizei am Dienstag haben sie anscheinend Flüchtlingen und anderen Zuwanderern Zertifikate verschafft, die fälschlicherweise das Bestehen des Deutsch-Tests für Zuwanderer (DTZ) auf dem Niveau B1 bescheinigten.

Für die diese erschlichenen B1-Zertifikate habe dann die Bande sogenannte "Gebühren" erhoben. Im Rahmen der Ermittlungen wurden bisher sowohl vollständig als auch teilweise vorgetäuschte Prüfungen entdeckt.

B1-Zertifikate bei Behörden notwendig

B1-Zertifikate dienen der Vorlage bei Ausländerbehörden etwa im Rahmen von Anträgen auf Erteilung einer Niederlassungserlaubnis. Die Abnehmer dieser gefälschten Zertifikate kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Im Zentrum der Ermittlungen stehe der ehemalige Leiter einer Sprachschule für Zuwanderer, heißt es von der Polizei Flensburg.

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Zeugen melden Verdacht

Am 15.01.2022 durchsuchten Beamte mehrere Wohnungen und Büros überwiegend in Schleswig-Holstein, bei denen sie neben Datenträgern auch manipulierte Prüfungsunterlagen und weitere Beweismittel sichergestellt haben. „Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Zeugenhinweise und darauf gründete sich der Anfangsverdacht“, so Oberstaatsanwältin Inke Dellius auf Anfrage von RTL Nord. (nid)