Polizei ermittelt gegen Betreiber einer Plattform im Darknet
Schlag gegen Kindesmissbrauchs-Netzwerk
Es ist ein Riesenerfolg im Kampf gegen Kindesmissbrauch. Ermittlern ist ein wichtiger Schlag gegen ein großes Kindesmissbrauchsnetzwerk gelungen. Bei einer Bundesländer übergreifenden Razzia wurden sechs Männer festgenommen. Zwei Verdächtige kommen aus NRW.
„Ihr könnt euch nicht verstecken“
Ein dunkler Ort im Internet: Das Darknet. Dort haben die Ermittler eine große Plattform für Kindesmissbrauch ausgehoben. Vier Jahre haben die Ermittlungen gedauert. Ende September greift die Polizei zu. Führt Razzien in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein durch. Dabei werden sechs führende Hintermänner festgenommen. Zwei davon aus NRW, ein 45-Jähriger aus Minden und ein 56-Jähriger aus Jüchen. In der Pressekonferenz am Dienstag (08.10.) in Duisburg waren neben den Ermittlern auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) und Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) dabei.
"Es ist ein Paukenschlag. Es sendet unüberhörbar. Ein Signal an alle Täterinnen und Täter von Kindesmissbrauch Ihr könnt euch nicht verstecken. Nicht hinter vier Wänden, nicht hinter einem Pseudonym und nicht im Darknet", so Justizminister Benjamin Limbach.
Alle Behörden arbeiten zusammen
Der Missbrauch von Kindern ist allein seit 2019 um 20 Prozent gestiegen. Fast alle tatverdächtigen sind männlich. Jetzt wurde eine bedeutende Plattform geschlossen. Wie viele Kinder allein durch diese leiden mussten, steht noch nicht fest. Es gibt Unmengen an Beweisen. Die Ermittler gehen von Millionen Fotos und Videos aus. Die komplette Auswertung des Beweis Materials wird noch länger dauern. Weitere User sind im Visier der Fahnder. Die Täter erwartet eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren.