Nachfolger von Dimitrios Grammozis
Schalke 04 hat einen Neuen: Mike Büskens übernimmt bis zum Saisonende

25 Jahre nach dem UEFA-Cup-Triumph hilft "Eurofighter" Mike Büskens wieder einmal seinem Herzensklub Schalke 04 aus - in der schwierigsten Lage seit Jahrzehnten: Zum dritten Mal springt der 53-Jährige als Interimstrainer ein, er soll den schwer angeschlagenen Traditionsklub doch noch direkt zurück in die Fußball-Bundesliga führen.
"Er lebt Schalke und Gelsenkirchen 24 Stunden am Tag und wird alles dafür geben, dass wir bis zum letzten Spieltag die Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga besitzen", sagte Sportdirektor Rouven Schröder. Büskens, bislang Co-Trainer, übernimmt bei den Königsblauen nach der Trennung von Dimitrios Grammozis. Der Europacup-Held von 1997 erklärte sich bereit, bis zum Saisonende als Chef einzuspringen. Er ist bereits der sechste Schalker Trainer in anderthalb Jahren.
Allerdings wird Büskens am Sonntag im Duell beim Tabellenletzten FC Ingolstadt möglicherweise noch nicht als Chef auf der Bank sitzen. Denn er ist positiv auf Corona getestet worden, allerdings symptomfrei. Das Training leitet vorerst Matthias Kreutzer. Grammozis hatten die Schalker am Sonntag nach dem 3:4 gegen Hansa Rostock entlassen. Die Königsblauen liegen als Tabellensechste sechs Punkte hinter den Aufstiegsplätzen, neun Spiele stehen noch aus.
"Als Rouven am Sonntagmittag mit dem Wunsch des Klubs auf mich zukam, habe ich zunächst das Gespräch mit meiner Familie und mit Huub Stevens gesucht. Alle haben mir dazu geraten, die Aufgabe bis zum Saisonende zu übernehmen", sagte Büskens, der unter Stevens 1997 den größten Erfolg der Schalker Vereinsgeschichte feierte.
"Für uns geht es nun darum, gemeinsam das Maximale aus den verbleibenden neun Spielen herauszuholen", sagte Büskens, der bereits 2008 und 2009 in den letzten Wochen der Saison als Interimstrainer ausgeholfen hatte: "Gelingen kann uns das nur als eingeschworene Gemeinschaft, wenn wir zusammen alles geben und das Potenzial, das in der Mannschaft steckt, auf den Platz bringen – fußballerisch wie charakterlich."
Die interne Lösung überrascht nicht, weil Schalke nach dem Abstieg große finanzielle Probleme hat. Zuletzt hatte der Traditionsklub das hochdotierte Sponsoring des umstrittenen russischen Energieriesen Gazprom wegen des Angriffskrieg des Kreml in der Ukraine beendet. (sid/lgr)