Schock-Zahl Saudi-Arabien lässt 81 Menschen hinrichten - an einem Tag

FILE PHOTO: Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman attends a session of the Shura Council in Riyadh, Saudi Arabia, November 20, 2019. Bandar Algaloud/Courtesy of Saudi Royal Court/Handout via REUTERS/File Photo
FILE PHOTO: Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman attends a session of the Shura Council in Riyadh
/FW1F/David Clarke, VIA REUTERS, Handout .

81 an einem Tag. So viele Menschen hat das Königreich Saudi-Arabien jetzt hingerichtet. Grund dafür seien unterschiedliche Verbrechen gewesen, teilte das saudische Innenministerium mit, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA meldete. Dazu zählten Mord an „unschuldigen Männern, Frauen und Kindern“ und Mitgliedschaft bei Terrororganisationen wie dem Islamischen Staat oder Al-Kaida.

Saudi-Arabien vollstreckt 81 Hinrichtungen an einem Tag

Vollstreckt worden seien die Hinrichtungen am Samstag. Vorher mussten die Todesurteile noch durch das Königshaus bestätigt werden. Die meisten Verurteilten seien Saudis gewesen.

Die Hinrichtungen sind kein Einzelfall: Menschenrechtler verurteilen die Zahl der Tötungen immer wieder scharf. 2021 erklärte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dass nach einem Rückgang während der G20-Präsidentschaft des Landes jetzt wieder mehr Menschen hingerichtet worden seien. Zwischen Januar und Juli 2021 seien 40 Exekutionen vollstreckt worden - nach 27 im Jahr zuvor.

Menschenrechtsorganisationen kritisieren Hinrichtungen in Saudi-Arabien scharf

Die 81 Tötungen markieren allerdings einen traurigen Höhepunkt. 2019 hatte Saudi-Arabien mit der Hinrichtung von 37 Menschen an einem Tag international Empörung ausgelöst. Dem Königreich wurde damals vorgeworfen, dass die Männer keine fairen Prozesse bekommen hätten. Außerdem sollen ihre Geständnisse durch Folter erzwungen worden seien.

Der Großteil der Hingerichteten gehörte nach Angaben von Amnesty der schiitischen Minderheit in Saudi-Arabien an. Unter Kronprinz Mohammed bin Salman geht Saudi-Arabien zudem hart gegen Regierungskritiker vor. Zahlreiche Aktivisten sitzen noch immer in Haft. (dpa/jmu)