Bis zu 200 statt 82 Morde?Russlands schlimmster Serienmörder gesteht weitere Morde

A picture taken on December 13, 2017 shows serial killer Mikhail Popkov in Irkutsk. - A Siberian policeman who raped and killed women after offering them late-night rides was found guilty of dozens more murders on December 10, 2018, making him Russia's most prolific serial killer of recent times. A court in the city of Irkutsk found Mikhail Popkov guilty of 56 murders between 1992 and 2007, sentencing him to a second life term. He was already in prison after being convicted of killing 22 women in 2015. (Photo by Anton Klimov / AFP)        (Photo credit should read ANTON KLIMOV/AFP via Getty Images)
AFP via Getty Images, ANTON KLIMOV

Tagsüber gab er den engagierten Polizisten und Familienvater, nachts zerstückelte er mit bestialischer Wildheit unschuldige Frauen. 18 Jahre lang verschleppte Mikhail Popkov Russinnen im Polizeiauto und ermordete sie. Der schrecklichste Serienmörder Russlands gilt als „sibirischer Werwolf“. Jetzt hat der er weitere Taten gestanden – und flieht die Justiz an, mit dem Tod bestraft zu werden.

"Meine Frau und Tochter hielten mich für einen guten Ehemann und Vater"

Die Protokolle der Ermittler offenbaren eine kranke Welt: Der schrecklichste Serienmörder Russlands wurde bereits im Jahr 2015 wegen Mordes an 22 Frauen verurteilt. Dann gestand er weitere Morde – insgesamt waren es 82 Frauen, die er zwischen 1992 und 2010 getötet haben soll. Nun folgte der nächste Schock: Popkov hat zwei weitere Morde gestanden.

Viele seiner dutzenden Opfer hat er an abgelegenen Orten vergewaltigt, bevor er sie tötete.

Wie Vernehmungsakten, die bereits Anfang 2018 an die Öffentlichkeit geraten sind und über die der Stern berichtete, belegen, führte der Frauenmörder zwei Leben: "Ich hatte eine Familie. Meine Frau und Tochter hielten mich für einen guten Ehemann und Vater, und das stimmt auch mit der Wirklichkeit überein." Weder seine Mutter noch seine Tochter konnten glauben, dass der liebe Familienvater gleichzeitig gefürchteter Massenmörder sein kann.

Tochter hielt zu ihrem Vater

Seine Tochter Ekaterina sagte laut Stern zum Start des ersten Prozesses: "Ich glaube nichts davon. Ich war immer ein Papa-Mädchen. 25 Jahre waren wir zusammen. Hand in Hand. Wir gingen spazieren, waren Einkaufen, er hat mich von der Schule abgeholt." Ihr Vater passe nicht in die Beschreibungen und sehe auch nicht wie ein Wahnsinniger aus, beteuerte sie damals.

Wie die „Siberian Times“ schreibt, mussten Mutter und Tochter nach dem ersten Prozess in eine andere Stadt ziehen. Im Dienst wurde die Arbeit des Mannes sehr gut bewertet, abends begann die Herrschaft des Terrors. Popkov nutzte seine Stellung als Beamter aus, indem er Frauen anbot, sie im Polizeiauto mitzunehmen, um sie dann zu verschleppen und umzubringen.

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Killer tötete die Musiklehrerin seiner Tochter

Ihm war immer bewusst, dass er eine gespaltene Persönlichkeit hatte. Wie der Stern weiter berichtet, wurden Frauen zu seinen Opfern, die nachts ohne Begleitung von Männern unterwegs waren. „Sie waren unvorsichtig, sie hatten keine Angst, mit mir zu sprechen, in mein Auto zu steigen und dann mitzufahren. Sie suchten ein Abenteuer und Unterhaltung. Sie waren bereit, Alkohol zu trinken und Sex mit mir zu haben." Und: "Nicht alle Frauen wurden meine Opfer. Aber bei denen, mit einem bestimmten negativen Benehmen, spürte ich das Verlangen, sie zu belehren und zu bestrafen."

Doch unter den Frauen waren keineswegs nur Prostituierte – unter ihnen befand sich auch die Musiklehrerin seiner Tochter. Später spendete er für ihre Beerdigung. Eine DNA-Analyse überführte den Serienmörder schließlich im Jahr 2010. Durch die neuen Geständnisse fürchten Ermittler nun, dass er etwa 200 Frauen umgebracht haben könnte.

Popkov zeigt erstmals Reue - und fordert Todesstrafe für sich selbst

Der Täter sitzt aktuell eine lebenslange Haftstrafe in einem russischen Arbeitslager ab. In der Corona-Krise stellt er Mund-Nase-Bedeckungen her, berichtet die englische Zeitung Metro. Er offenbarte demnach außerdem, dass er sich die Todesstrafe für sich selbst wünscht. Erstmals äußerte Popkov Reue: „Ich hatte viel Zeit, darüber nachzudenken. Es liegt in der Natur des Menschen, etwas zu bereuen.“

Die Todesstrafe wurde in Russland 1996 abgeschafft. Zuvor wurden Kriminelle durch einen Schuss in den Hinterkopf hingerichtet.