Fedya wurde ohnmächtig am Ufer gefunden
Junge (3) sieht Mutter und Vater bei Bootsausflug ertrinken und überlebt wie durch ein Wunder

Sie liebten das Wasser, das Fischen und ihr Boot – doch gerade diese Leidenschaft wurde einer kleinen Familie in Russland zum Verhängnis. Andrey Savochkin (†41) und seine Partnerin Christina Podareva (†31) sind britischen Medienberichten zufolge bei einem Bootsausflug im Chankasee ertrunken. Ihr dreijähriger Sohn Fedya überlebte das Unglück wie durch ein Wunder.
Was geschah auf dem Chankasee?
Noch ist nicht ganz klar, was sich auf dem See im Grenzgebiet zwischen China und dem östlichen Sibirien abgespielt hat. Die Familie war zum Campen in die Region gekommen. Als die drei mit dem Boot hinaus auf den See fuhren und nicht zurückkehrten, schalteten besorgte Camper die Polizei ein und suchten nach ihnen.
Am nächsten Tag wurde Fedya im Boot am Ufer des Sees entdeckt. Der Dreijährige war bewusstlos, seine Temperatur betrug nur noch 33 Grad. „Ich wusste nicht einmal, ob er atmet, ob er lebt. Ich massierte seine kleinen Beine und Arme und strich den Sand von seinem Gesicht und seinen Augen", zitiert der „Mirror“ Vitaly Vasilkov, der zu den Menschen gehörte, die den Jungen entdeckten. Fedya kam in ein Krankenhaus, mittlerweile ist sein Zustand stabil. Laut „Metro“ erzählte der Junge dort seiner Oma, er habe seine Eltern ertrinken sehen. Sie soll sich nach dem Tod der Eltern um ihren Enkel kümmern.
Mutter rief ihrem Sohn aus dem Wasser Anweisungen zu
Bisher gehen die Ermittler davon aus, dass die Familie auf dem See, der achtmal so groß wie der Bodensee ist, in ein Unwetter geriet. Es sei wahrscheinlich, dass das Boot bei hoher Geschwindigkeit mit einem Gegenstand zusammenprallte, woraufhin Andrey Savochkin über Bord ging. Fedyas Mutter Christina sei bei dem Versuch, ihn zu retten, ebenfalls ins Wasser gefallen. Beide sollen keine Schwimmwesten getragen haben und wegen des Unwetters nicht zurück ins Boot gelangt sein.
„Er sah seine Mutter ertrinken und mit den Armen rudern. Sie rief ihm zu, einen Knopf zu drücken", zitiert der „Mirror“ Dmitry Ivanov, einen Freund der Familie. „So wie ich es verstanden habe, wollte sie ihm sagen, er soll den Motor ausstellen.“ Die Leichen der Eltern wurden nach fünf Tagen ans Ufer des Sees gespült – unweit der Stelle, wo sie über Bord gingen. Eine Obduktion der Leichen ergab, dass beide in dem 17 Grad kalten Wasser ertranken. "Es wurden keine verdächtigen Wunden an den Leichen gefunden“, heißt es.
Die Eltern galten als erfahrene Angler. In den sozialen Netzwerken posteten sie oft Bilder von ihren Ausflügen mit ihrem Boot, das sie sich erst kürzlich mit einem Kredit gekauft haben sollen.
(mst)