Fußball-Hammer in München
Rummenigge verlässt Bayern vorzeitig

Karl-Heinz Rummenigge wird den FC Bayern München laut übereinstimmenden Medienberichten bereits Ende Juni verlassen. Der 65-jährige unterzeichnet einen Auflösungsvertrag zum 30. Juni 2021. Neuer starker Mann an der Säbener Straße ist nun Oliver Kahn.
Der offenbar bessere Zeitpunkt

Wie der „Kicker“ berichtet, sei der Zeitpunkt in diesem Sommer für Rummigge der bessere, um nach 30 Jahren im Management der Münchner an Kahn zu übergeben. Denn mit dem 30. Juni endet auch das Geschäftsjahr. Der vorzeitige Rückzug kommt dennoch überraschend.
Rummenigge spielte zehn Jahre für den FC Bayern und ist seit 1991 im operativen Geschäft der Münchner tätig. In seiner Zeit beim FCB holte er 12 internationale Titel, 21 Meisterschaften und 14 Pokalsiege. Kahn gehört seit Januar 2020 dem Vorstand des Klubs an.
Von Januar 2008 bis zum September 2017 war Rummenigge der erste Vorsitzende der European Club Association (ECA). Dort trieb er die Reformen der UEFA Champions League voran. Einer europäischen Super League außerhalb des europäischen Verbandes konnte er zuletzt nichts abgewinnen.
Rummenigge hielt sich nie für "unersetzlich"
Rummenigges Abschied wird eine Zäsur bei Deutschlands Topclub darstellen. Vereinspatron Uli Hoeneß hatte sich 2019 aus der ersten Reihe zurückgezogen, auch wenn der 69-Jährige weiter im Aufsichtsrat mitmischt. Nun geht das andere Alphatier, das den Club über Jahrzehnte geprägt hat und vor allem während Hoeneß' Gefängnisstrafe von 2014 bis 2016 souverän führte.
Rummenigge hatte das Fußball-Business rational und nicht aus der Emotion heraus betrieben. Seriös ist ein Wort, das er gerne gebraucht. Dazu passt ein klarer Schnitt. Sein Credo lautet: „Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich für unersetzlich halten. Es ist Teil des Lebens, dass man irgendwann loslassen muss und den Nachfolgern Vertrauen schenkt.“ Genauso konsequent ist nun, dass er die Geschäfte an Kahn bereits ein halbes Jahr früher übergibt. (tno/dpa)