Erfolgreicher Wallach wurde 28 Jahre alt

Isabell Werth trauert um ihr Gold-Pferd Satchmo

Dressage rider Isabell Werth of Germany and horse Satchmo compete in the Dressage team Grand Prix of the Equestrian event at the Equestrian Venue of the Beijing Olympic Games 2008 in Hong Kong, 14 August 2008. EPA/JOCHEN LUEBKE +++(c) dpa - Bildfunk+++
Peking 2008 - Pferdesport
dpa, A3803 Jochen Luebke

„Mein lieber Satchi, noch am Tag zuvor bist Du mit achtundzwanzig Jahren fröhlich mit Deiner geliebten Kelly über die Wiese gelaufen.“ Es sind die ersten Worte des Abschiedsbrief von Star-Reiterin Isabell Werth an ihren Gold-Wallach Satchmo. Das Pferd ist am Samstag mit 28 Jahren verstorben.

Werth schloss schwieriges Pferd ins Herz

Satchmo hat eine Wahnsinns-Karriere hinter sich. Mit seiner Reiterin Werth holte er unter anderem 2006 bei der Heim-WM in Aachen vor 40.000 Zuschauern mit der Mannschaft und im Grand Prix Special den Titel. Bei den Olympischen Spielen zwei Jahre später in Hongkong siegte Werth mit Satchmo in der Teamwertung und war im Einzel auf dem Weg zu Gold, als Satchmo während der Prüfung plötzlich hochstieg - und am Ende nur Silber blieb.

Der nicht immer einfache Wallach gehörte zu den Lieblingspferden der erfolgreichsten Reiterin der Welt. Mit Satchmo verbindet Werth besondere Emotionen. „Und davon hatten wir - in jeder Hinsicht - mehr als genug“, schrieb sie. Eine erst spät diagnostizierte Augenerkrankung wird als Ursache für einige Aussetzer im Viereck vermutet.

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Schöne letzte Worte an Satchmo

In ihrem emotionalen Abschiedsbrief schreibt Werth auf ihrer Webseite: „Sofort musste ich an eine andere WM denken, die in Aachen – bei der Du eigentlich gar nicht eingeplant warst. Das Schicksal wollte es damals, dass Du für Hannes eingesprungen bist. Was für ein einmaliges Erlebnis ist das dann für uns geworden. Was für Emotionen! Und davon hatten wir – in jeder Hinsicht – mehr als genug. Von der Mischung aus Sensibilität und Frechheit, die dich von Anfang an geprägt hat, bis zu Deiner so schwer erkennbaren Augenerkrankung, die Dich so beeinträchtigt hat und die für mich zur Denksportaufgabe wurde. Von der Geduld und Demut, die Du mich gelehrt hast, bis hin zu Deiner unvergesslichen Verabschiedung in Stuttgart.“

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Werth sagt schweren Herzens Tschüss

Beim Tod des Pferdes war Werth nicht auf ihrer Anlage in Rheinberg. Sie bereitet sich derzeit im Trainingslager auf die WM im dänischen Herning vor, wo am kommenden Samstag die Mannschaftswertung beginnt. Die neunmalige Weltmeisterin gehört zum Titelverteidiger-Team. „Dass ich in diesem entscheidenden Moment nicht bei Dir sein konnte, wiegt nach fünfundzwanzig gemeinsamen Jahren besonders schwer in meinem Herzen! Gute Reise, mein großartiger kleiner Kämpfer, und danke für alles!“ (lgr)