Spuren von wahrscheinlich krebserregenden StoffenMagenmedikamente mit dem Wirkstoff Ranitidin zurückgerufen

Arzneimittel, die den Wirkstoff Ranitidin des Herstellers Saraca Laboratories Limited enthalten, werden in der gesamten Europäischen Union zurückgerufen. Der Grund: Proben wiesen Spuren eines Stoffes auf, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wurde. Ranitidin wird zur Behandlung von Magenproblemen wie Sodbrennen und Reflux-Erkankungen sowie zur Vorbeugung von Magengeschwüren eingesetzt.
Rückruf dient „vorbeugendem Gesundheitsschutz“
Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert, wurden bei der Kontrolle der Medikamente mit Ranitidin geringe Spuren der Substanz N-Nitrosodimethylamin, kurz NDMA, nachgewiesen. Der Stoff gilt beim Menschen als wahrscheinlich krebserregend. Ein akutes Patientenrisiko bestehe nicht, der Rückruf erfolge also „aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes“.
Das BfArM empfiehlt Patienten, sich bei Fragen zu ihrer aktuellen Behandlung an ihren Arzt oder Apotheker zu wenden. „Es stehen verschiedene Arzneimittel als Alternativen zur Verfügung“, heißt es in der offiziellen Information.
Folgende Präparate sind bisher betroffen:
1 A Pharma GmbH
Ranitidin 75; 10 und 14 Filmtabletten; alle Chargen
Ranitidin 150 und 300; 20, 50 und 100 Filmtabletten; alle Chargen
AbZ-Pharma GmbH
Ranitidin;150 mg und 300 mg; 50 und 100 Filmtabletten; alle Chargen mit dem Verfallsdatum bis 06/2021
Betapharm Arzneimittel GmbH
Ranibeta 300; 50 und 100 Filmtabletten; Ch.-B.: C700074, C700076, C700078
Hexal AG
Ranitic® 75 mg akut bei Sodbrennen ; 14 Filmtabletten; alle Chargen
Ranitic® 75 mg akut bei Sodbrennen ; 14 Filmtabletten; alle Chargen
Mylan Germany GmbH
Ranidura T; 150 mg und 300 mg; 20, 50 und 100 Filmtabletten; alle Chargen mit dem Verfalldatum bis 02/2022
ratiopharm GmbH
Ranitidin; 150 mg und 300 mg; 20, 50 und 100 Filmtabletten; alle Chargen mit dem Verfallsdatum bis 06/2021
Ranitidin; 50 mg/5 ml 5x5 ml Injektionslösung; alle Chargen mit dem Verfallsdatum bis 06/2021
Ob auch die Produkte anderer Hersteller von der Verunreinigung durch NDMA betroffen sind, wird noch untersucht. Die Liste der Arzneimittelkommission wird daher laufend aktualisiert.


