Rekordmeister mit Hasan Salihamidžić in der Mega-Krise
RTL-Analyse: Diesen Anteil hat Sport-Vorstand Brazzo am Bayern-Chaos

Brazzo und Bayern – wie lange geht das noch gut?
Fast sechs Jahre arbeitet Hasan Salihamidžić (46) beim FC Bayern München – zunächst als Sportdirektor und seit nun fast drei Jahren auch als Sport-Vorstand. Unumstritten war der Ex-Profi in der gesamten Zeit nicht, doch in der jetzigen Krise kristallisiert sich einmal mehr seine Unsicherheit heraus – in einer Krise, die er selbst mitzuverantworten hat.
Grundproblem: Kommunikation

Denn problematisch sind nicht nur die schlechten Leistungen (erst 59 Punkte), sondern vor allem die Außendarstellung des Rekordmeisters. Seit fünf Jahren arbeitet „Brazzo“ als Sportdirektor beim Rekordmeister. Wohl noch nie war er so angezählt wie jetzt.
Lese-Tipp: Tuchel rechnet mit seinen Remis-Bayern ab
Ein Problem: Der Bosnier beherrscht Krisenkommunikation nicht – wenn’s eng wird, flüchtet er sich in Phrasen. Als jüngstes Beispiel dienen zum einen die Entlassung von Julian Nagelsmann (35), aber auch der Kabinen-Eklat um Sadio Mane (31). Denn wer bei „Sky“ am Samstag genau hinhörte, wird gemerkt haben: Der Sport-Vorstand wiederholte primär jene Sätze, welche sein Trainer einen Tag vorher schon sagte – denn auch Thomas Tuchel (49) erklärte in ähnlichen Worten, dass jeder mal einen „Fehler machen“ dürfe und Sadio ein „super Typ“ sei. Und auch zuvor im Bezug zur Nagelsmann-Causa flüchtete sich der Vorstand immer wieder in Phrasen – wiederholte seine Aussagen immer wieder.
Man merke aber: Nur weil eine Aussage immer wieder wiederholt wird, wird sie dadurch nicht richtiger. Im Gegenteil.
Seit Nagelsmann weg ist: Sportlich schlechter
Erschwerend hinzukommt: Nach vier Spielen steht fest, dass Brazzos Idee, Nagelsmann durch Tuchel zu ersetzen, verpufft ist. Die Probleme sind geblieben. Und die zuvor „gefährdeten Ziele“ sind jetzt schon nahezu nicht mehr erreichbar. Die Bayer sind aus dem Pokal raus und in der Champions League droht nach dem 0:3 im Hinspiel bei Manchester City erneut das Aus im Viertelfinale. Als einziges Ziel bleibt: die Meisterschaft. Und selbst die scheint nach dem 1:1 gegen Hoffenheim nicht mal sicher.
Lese-Tipp: Schrecksekunde für Kevin Kampl: Leipzig-Profi kann nicht atmen und hat Panikattacke
Denn: Die Mannschaft wirkt jetzt noch verunsicherter – selbst nach einer Führung, Thomas Müller (33) erklärte nach der Partie gegen die TSG fassungslos: „Es ist schwer zu erklären, weil wir eigentlich ganz gut trainiert haben, gestern mit Energie. Aber das Spiel ist halt am Freitag und nicht am Samstag und deswegen waren wir im Nachhinein alle geschockt von unserer Performance. Nichtsdestotrotz musst du auch trotz der schwachen Leistung die Chancen, die sich dir bieten, effizienter nutzen, dann hast du weniger Probleme.“
Schade übrigens, dass nach dem Match wieder mal die Spieler und der Trainer alles erklären mussten – Brazzo und auch Oliver Kahn (53) duckten sich wieder mal weg.
Mal sehen, ob sich Brazzo vielleicht nach der Saison gar nicht mehr wegducken muss – vielleicht, weil er dann weg ist…