Fahrlässige Tötung bei Segelregatta?Route du Rhum: Zwei Todesfälle überschatten Charles Caudreliers Fabelrekord

09.11.2022, Frankreich, Saint-Malo: Segeln: Hochsee, Start zur Route du Rhume nach Guadeloupe: Die Skipper starten vor der Küste im Westen Frankreichs zum Solosegelrennen. Foto: Sebastien Salom-Gomis/AFP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bei der Traditionsregatta starben zwei Menschen.
sebastien salom-gomis tsa, dpa, Sebastien Salom-Gomis

Zwei Todesfälle am Rande der Siegerankunft des französischen Seglers Charles Caudrelier haben die prestigeträchtige Segelregatta Route du Rhum schwer überschattet. Wie die Agentur AFP mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft von Point-a-Pitre/Guadeloupe berichtet, war ein Verfolgerboot gekentert. Es sei eine gerichtliche Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet worden.

"Wir sind alle sehr traurig darüber", sagte Sieger Caudrelier: "Es hätte eine Party werden sollen, aber am Ende ist es eine Tragödie." Lokalen Medienberichten zufolge befanden sich etwa zehn Personen an Bord des Bootes, das Caudrelier folgte. Er musste wie alle weiteren Teilnehmer vor dem Kreuzen der Ziellinie die Karibikinsel umrunden und wurde dabei von zahlreichen Booten begleitet. Mit der Rettungsmission nach der Kenterung war laut des Berichts die nationale Gesellschaft zur Seenotrettung (SNSM) befasst.

Caudrelier hatte am Mittwochvormittag in einer Rekordzeit von 6 Tagen, 19 Stunden und 47 Minuten das Ziel erreicht. Die 3542 Seemeilen lange Regatta wird zum zwölften Mal ausgetragen und war im französischen Saint-Malo gestartet. Unter den Teilnehmern ist auch der deutsche Segler Boris Herrmann (Hamburg), der mit seinem fünften Platz bei der Vendee Globe 2020/21 für großes Aufsehen gesorgt hatte. Er lag am Mittwochmittag in der IMOCA-Klasse auf Rang 20.