Gesundheitliche Schäden drohen
1500 Kubikmeter Fäkalien in der Medem

Ein gebrochenes Abwasserrohr in Neuenkirchen hat für mächtig Ärger gesorgt. Die stinkende braune Brühe aus dem Rohr ist direkt in die Medem geflossen und hat dort erst das Leben vieler Fische beendet und droht jetzt zu einer Gesundheitsgefahr für Menschen zu werden.
Fischsterben als direkte Folge
Durch die Verschmutzung aus dem Rohr ist der Sauerstoffgehalt im Wasser rapide gesunken und damit auch die Überlebenschance für die Tiere darin. Viele Fische starben. Das ist vor allem für den ansässigen Anglerverein traurig, denn wie der Vorsitzende Florian Klose den Cuxhavener Nachrichten erzählte, habe der Verein gerade erst für einige tausend Euro Besatzfische in die Medem eingesetzt. Mittlerweise sind die vielen toten Fische aber verschwunden, sie wurden von hungrigen Möwen verspeist. Das zumindest erzählt Anwohner Karl-Wilhelm Schröder den Cuxhavener Nachrichten.
Rohr ist zwar repariert - das Problem bleibt aber
Laut den Angaben der Samtgemeinde Hadeln ist das Rohr mittlerweile repariert worden. Bürgermeister Harald Zahrte erklärt in den Cuxhavener Nachrichten, das Ausmaß der Umweltschädigung hätte schlimmer sein können, wenn Mitarbeiter der Samtgemeinde Land Hadeln und des Wasserversorgungsverbandes nicht so schnell das Leck repariert hätten. Das defekte Rohrstück wurde ausgewechselt. Doch es gibt ein Problem: „Im Gegensatz zu anderen Regionen ist der Wasserstand hier sehr niedrig, deswegen kann das Wasser aktuell nicht abfließen,“ erzählt Kirsten von der Lieth vom Landkreis Cuxhaven RTL Nord am Telefon. Ein Abfluss des verschmutzten Wassers in die Nordsee erfolgt derzeit nach ihren Angaben nicht.
Wasser kann Darm- und Magenerkrankungen auslösen
Der Landkreis Cuxhaven warnt deshalb davor, derzeit in der Medem schwimmen zu gehen oder Wasser zu entnehmen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich im Wasser große Mengen Fäkalkeime befinden, die bei Menschen Darm- und Magenerkrankungen hervorrufen können. „Wir gucken natürlich, dass Gesundheitsgefahren erkannt werden. Deswegen haben wir empfohlen, dort nicht baden zu gehen,“ so von der Lieth weiter. Das Wasser werde nun weiter untersucht. Allerdings kommt diese Warnung erst vier Tage nach Bekanntwerden des Problems. Bereits am Sonntag (11.07.) wurde das Leck gemeldet und behoben.
(jbl)