Tennis-Legende trat auch für seine Frau zurück

Federer: "Mirka hat es nicht mehr genossen, mir zuzuschauen"

Roger und Mirka Federer
Roger Federer und seine Mirka sind seit 2009 verheiratet. Das Paar hat vier Kinder - zweimal Zwillinge.
Imago Sportfotodienst

Er hatte alles gegeben, hatte sich geplagt, in der Reha, auf dem Trainingsplatz – bis Roger Federer merkte, dass es nicht mehr geht, das rechte Knie nicht mehr mitmacht. Sein Rücktritt – eine Erleichterung für die Tennis-Legende, vor allem aber auch für seine geliebte Frau Mirka, wie er verrät.
„Für mich waren die letzten Jahre hart, aber ich glaube, für sie war es noch härter. Sie hat es mit den ganzen Verletzungen nicht mehr genossen, mir zuzuschauen. Sie tat mir irgendwo auch Leid. Für sie ist es jetzt eine große Erleichterung, dass es durch ist“, sagte Federer bei einer Medienrunde am Rande des Laver Cups, wo der 41-Jährige im Doppel letztmals aufschlägt.

Sechs von acht Augen tränten

Tränen löste Federer mit seinem Tennis-Ende aber bei seinen Kids aus. „Ich habe es allen vier gleichzeitig gesagt und drei von vier haben geweint“, erzählte Federer. Der Schweizer ist seit 2009 mit Mirka – selbst eine ehemalige Tennis-Spielerin – verheiratet. Das Paar hat vier Kinder, zweimal Zwillinge.

Aha-Moment in Wimbledon

Sein Comeback im Vorjahr sei „extrem hart“ gewesen, berichtete Federer. Der 20-malige Grand-Slam-Sieger erzählte auch von seinem Aha-Erlebnis, dem Moment, in dem er kapiert habe, dass seine Zeit als Tennisprofi vorbei sei. Im Wimbledon-Viertelfinale gegen den Polen Hubert Hurkacz machte es beim Schweizer Klick. „Was passiert ist, war eine der schlimmsten Stunden meiner Karriere: Beim letzten Satz merkte ich auf dem Platz, dass nichts mehr geht. Danach kam die Enttäuschung, dass es mit dem Knie nicht mehr so weitergehen kann“, so Federer.

Die endgültige Entscheidung zum Rücktritt war dann „sehr emotional, als ich mir sagte: ‘Es ist vorbei, ich hab’s verstanden. Ich wusste, dass es die einzig richtige Entscheidung war“, sagte Federer.

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"Uiuiui, es geht zu lang, jetzt wird's schwierig"

Bis zum diesjährigen Turnier in Wimbledon hatte Federer allerdings noch an ein Comeback geglaubt. „Anfang Sommer war ich wieder bereit, athletische Sachen zu machen. Irgendwann wurde es zu viel für das Knie. Ich merkte, uiuiui, es geht zu lang, jetzt wird's schwierig.“

Über die Schwere seiner Knieverletzung will Federer übrigens weiterhin nichts preisgeben – oder kann es gar nicht. „Das ist Privatsache, manches weiß ich auch selber gar nicht genau“, sagte er. (mar)