Spaß für Familien, Lärm-Terror für die Anwohner?
Zu viel Lärm? Zoff um Spielplatz spaltet Friedberg

Am Schlosspark im bayerischen Friedberg ist es derzeit gar nicht friedlich. Im Mittelpunkt des Streits: ein Spielplatz. Die Anwohner klagen über Lärm und Verschmutzung, die Eltern der spielenden Kinder sehen in den Anwohnern einem Bericht des „Bayerischen Rundfunks“ (BR) zufolge „Kinderhasser“. Friedbergs Bürgermeister hat dazu eine klare Haltung.
Bis zu 100 Kinder spielen dort täglich
Der Streit schwelt den Angaben zufolge schon seit Monaten. Seit die Stadt den Spielplatz am Schlosspark zu einem wahren Kinderparadies umgebaut hat, zieht dieser Familien aus der ganzen Umgebung an. Bis zu 100 Kinder toben und spielen hier seitdem täglich, heißt es. Doch was für die Familien Spaß und Erholung bedeutet, belastet die Anwohner. Klaus Gold, der mit seiner Familie seit 17 Jahren dort wohnt, klagt gegenüber dem „BR“ nicht nur über den Lärm der spielenden Kinder: „Uns wird Schmutz auf das Grundstück geschmissen, Hundekot oder eben auch Dosen, die hineingeschmissen werden, Flaschen.“
Anwohner beklagen mangelnde Rücksicht
Ein anderer Bewohner, der anonym bleiben möchte, berichtet dem „BR“ von negativen Begegnungen mit den Eltern. Man solle wegziehen und was den Anwohnern einfalle, die Kinder so anzufeinden. Außerdem beklagt er die mangelnde Rücksicht: „Es fehlt die Rücksichtnahme und der Respekt gegenüber den Anwohnern. Die eigenen Kinder können abends nicht mehr vor 20 Uhr ins Bett gehen.“ Längst soll der Streit zum Politikum geworden sein: Der Bürgerbeauftragte der bayerischen Landesregierung Michael Hofmann sei eingeschaltet worden und auch der Bürgermeister aus Friedberg beschäftige sich schon länger mit dem Thema, heißt es.
Erste Maßnahmen beschlossen
Roland Eichmann (SPD) verteidigt den Spielplatz gegenüber dem BR: „Das ist für uns ein attraktiver wohnortnaher Spielplatz, hier war der schon seit 40 Jahren mindestens, was wir wissen. Wir haben ihn halt sehr viel attraktiver gemacht. Und die Folge davon ist jetzt für die Anwohner sehr spürbar, das streite ich gar nicht ab. Aber das zu lösen, ist sehr schwierig.“ Mittlerweile seien laut Eichmann auch die ersten Maßnahmen beschlossen, um die Problematik zu bekämpfen. So soll die Rutsche, die als größter Lärmfaktor gilt, eine Schalldämmung bekommen. Zum weiteren Schutz der Bewohner ist zudem eine Hecke geplant. Ob diese Maßnahmen ausreichen, muss die Zukunft zeigen.
(BR/nfi)