ARD-Reporter schildern Prügel-Attacke von West-Ham-Fans

"Wir haben um Hilfe gerufen"

Sie wurden geschlagen, als sie einfach nur ihren Job machen wollten. Nun sprechen die beiden ARD-Hörfunkreporter, die beim Europa-League-Match von Frankfurt bei West Ham (oben im Video die Highlights des Spiels) übel von englischen Fans attackiert wurden, über den Gewalt-Eklat. Gar nicht gut weg kommt dabei der Sicherheitsdienst.

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"Wir brauchten jemanden, der uns beschützt“

In einem Bericht über den Vorfall, der auf der Internet-Seite der Sportschau zu lesen ist, beschreiben die Reporter Tim Brockmeier und Philipp Hofmeister Szenen, die dramatisch klingen. Schon nach dem 1:0 für Frankfurt in der ersten Minute des Spiels seien beide von West-Ham-Fans mit den Fäusten gegen Nacken, Kopf und Rücken geschlagen worden.

„Der Auslöser war, dass wir schlicht und ergreifend unseren Job gemacht haben“, schreiben die Reporter. „Wir haben das Spiel und auch das Tor der Eintracht emotional kommentiert, das hat den West-Ham-Fans, die direkt hinter uns saßen, nicht gefallen.“ Brockmeier und Hofmeister saßen in der letzten Reihe des Pressebereichs. Dahinter direkt die Fans der Heimmannschaft.

Als dann der Ausgleich für West Ham fiel, setzte es wieder heftige Schläge, nachdem sich die Situation zuvor kurz entspannt hatte. „Nach diesen beiden Vorfällen hat unser Techniker versucht, das Sicherheitspersonal um uns herum zu alarmieren. Die waren aber eher passiv. Wir haben im Anschluss schlichtweg um Hilfe gerufen, wir brauchten jemanden, der uns beschützt.“

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Reporter: Diese Fans haben uns das Spiel geklaut!

Pressemitarbeiter von Eintracht Frankfurt hätten schließlich Kollegen der Gastgeber-Mannschaft West Ham informiert. Endlich sei beiden geholfen worden. Zunächst schützten Mitarbeiter die Reporter bis zur Halbzeit. Als es in der Pause neue Verbal-Attacken gab, wurden beide in den Haupt-Pressebereich umgesetzt, „damit wir sicher zu Ende kommentieren konnten.“

Nach dem Spiel wurden Brockmeier und Hofmeister aus dem Innenraum in eine Lounge geführt. „Uns wurde nahegelegt, das Stadion zu unserer Sicherheit nicht zeitnah zu verlassen.“ Der Pressechef versprach den Reportern, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen würden. Auch englische Reporter-Kollegen hätten sich nach dem Spiel für „ihre“ Fans entschuldigt. „Was aber natürlich jetzt nachhängt, ist der emotionale Schaden“, schreiben die Reporter.

Beide hatten sich riesig auf das Halbfinal-Spiel gefreut. Nun fühle es sich so an, „als hätten uns diese sogenannten Fans das Spiel geklaut.“ (sfu)