BBC "Antiques Roadshow"
Als junger Soldat kaufte ein Mann eine Rolex für 32 Pfund: Heute ist sie ein Vermögen wert
von Christian Hensen
Überraschungsfund bei der BBC "Antiques Roadshow": Ein älterer Herr bringt seine Rolex Submariner zum Experten, für die er Anfang der Sechziger umgerechnet 32 Pfund zahlte. Als der Kenner seine Schätzung abgibt, ist der Rentner baff.
Der ältere Herr kaufte seine Rolex Submariner im Hafen von Aden
TV-Formate wie "Bares für Rares" oder die "PBS Antiques Roadshow" landen mit alten Uhren regelmäßig virale Hits. Kein Wunder: Bei den edlen Zeitmessern handelt es sich um begehrte Ware, die selbst Profis wie Horst Lichter ("Ich finde es ungerecht, dass ich hier nicht zwischendurch bei den Händlern mal mitbieten darf") immer noch begeistern. Der jüngste Fund tauchte bei der "Antiques Roadshow" der BBC auf, wie unter anderem der "Daily Star" berichtet.
Am vergangenen Sonntag war dort ein älterer Herr zu Gast, der dem Experten seine Uhr vorstellen wollte. Dabei handelte es sich um eine Rolex Submariner, Referenz 5512, welche er nach eigenen Angaben 1961 im Hafen von Aden, der viertgrößten Stadt im Jemen, kaufte.
Im Laufe der Sendung erzählt der Veteran seine Geschichte. Er habe damals auf dem Marineschiff HMS Anzio gedient und habe auf der Reise von Malta nach Bahrain einen kurzen Aufenthalt in Aden genutzt.
Zeitlich passt es: Laut "Bobswatches" wurde die Referenz 5512 zwischen 1959 und 1979 hergestellt und gilt heute unter Sammlern als die erste Submariner, die das heute noch bekannte Design trug. Erstmals wurde die Taucheruhr in 40 Millimetern gebaut, was anschließend Jahrzehnte quasi als Norm für das Modell galt. Außerdem stattete Rolex die Uhr mit einem Kronenschutz aus, damit Stöße auf die Krone verhindert werden konnten.
Der Veteran kann sogar noch die Papiere vorweisen
Der ältere Herr, der die Uhr als junger Soldat kaufte, brachte aber nicht nur die Uhr mit, sondern auch die wichtigen Papiere, die bei derart alten Modellen gerne mal verloren gehen. So konnte er die Originalrechnung, die Garantiekarte, die Anleitung und die Box vorweisen, in der er die Uhr damals entgegennahm.
Laut Rechnung zahlte er 640 Ostafrikanische Schilling, die damalige Währung der Britischen Kolonien in Ostafrika. Der ältere Herr sagt selbst, dass das damals ungefähr 32 Pfund Sterling waren. Laut Inflationsrechner der Bank of England entspräche das heute rund 570 Pfund Sterling, also 640 Euro. "Das war früher sehr viel Geld", erklärt er.
Die Uhr scheint einen guten Zustand zu haben. Typisch für das Alter weist sie eine sogenannte "Ghost Lünette" auf, was bedeutet, dass die Einlage im Drehring stark verblichen ist. Für Sammler ein begehrtes Detail. Das Wichtigste aber: Die Uhr läuft noch.
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"Wow": Geschätzter Preis macht den Rentner baff
Scherzhaft sagt der Händler, dass er ihm ja heute 50 Pfund geben könne, wodurch er schon einen Gewinn gemacht hätte. "No deal", entgegnet der Verkäufer. Danach folgt die realistische Schätzung: Experte Matthew Haley gibt an, dass die Uhr zwischen 22.500 und 33.700 Euro bringen müsste. Das überrascht den Besitzer. Mehr als "Wow" sagt er zunächst nicht mehr.
Tatsächlich liegt sogar der Experte ein wenig unter dem, was aktuell für eine solche Uhr bezahlt wird. Bei "Chrono24" finden sich derzeit nur drei Exemplare aus dem Jahre 1961, die einen vergleichbaren Lieferumfang zu bieten haben. Die Preise dafür liegen zwischen 38.000 und 48.000 Euro.
Anders als bei "Bares für Rares" warten bei den "Antique Road Shows" keine Händler auf die Verkäufer, bei denen sich die Schätzung umgehend auf die Probe stellen lässt. Ob der Veteran seine Uhr bereits verkauft hat – und zu welchem Preis – ist also nicht bekannt.
Vergleichbares Glück hatten zwei andere Veteranen auch. Eine Rolex "Daytona" wurde in Amerika vor Jahren mal auf über eine halbe Million Euro geschätzt, eine Rolex "GMT-Master" wurde mit rund 70.000 US-Dollar eingepreist.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de