Bewegendes Interview der Bergsteigerlegende Reinhold Messner (78) mit seiner Frau Diane (42) - so plant er seinen Tod"Ich will aufgeschlitzt werden, dann sollen die Geier mich fressen"

Er, die Bergsteigerlegende. Sie, die starke Frau an seiner Seite. In einem bewegenden Interview mit stern-Reporter Tobias Scharnagl sprechen Reinhold Messner (78) und seine 42 Jahre alte Frau Diane über Liebe, Sex und den Tod. Beim ersten Date fragt Messer Diane: „Kannst du kochen?“ Und damit beginnt das Verhör erst. Warum die beiden trotzdem geheiratet haben – und warum Reinhold Messer sich wünscht, dass die Geier seinen Körper fressen.

Er ist 78, sie 42 - gehört Sex bei Reinhold Messer und seiner Frau Diane zu einer gelingenden Beziehung dazu?

Mit fast 74 lernte Reinhold Messner seine heutige Frau Diane nach einem Fest kennen. Am Anfang sieht es gar nicht nach Liebe aus. Diane Messner: „Man hört viel über ihn. Dass er schwierig sei, ein Egomane.“ Aber es habe sich herausgestellt, dass die Bergsteiger-Legende „ein verantwortungsbewusster, bescheidener und ehrlicher Mensch“ sei.

Während einer gemeinsamen Reise kriselt es dann aber schon heftig – und doch wird es am Ende Liebe. Reinhold Messner: „Es hätte viel schief gehen können, allein der Altersunterschied wäre ein Grund gewesen. Wir mussten uns beide zurücknehmen. Und etwas tun, etwas Sinnvolles. Sinn braucht nicht gesucht zu werden, er ist nicht zu finden, er kommt von Hingabe. Das kommt nicht von allein. Wir dürfen Sinn stiften.“ Die beiden heiraten.

Hat Reinhold Messner Angst, seiner rund 35 Jahre jüngeren Frau nicht genug bieten zu können? „Angst nicht, Sorge vielleicht, dass mir wenig Zeit mit ihr bleibt.“ Gehört Sexualität zu einer gelingenden Beziehung, fragt der Reporter.
„Absolut, ja“, sagt Messner. Und seine Frau ergänzt: „Wie hast du gesagt – der Sexualtrieb ist der zweitstärkste Trieb. Was war noch der erste?“ Selbsterhaltung, antwortet der 78-Jährige.

Reinhold Messner hat seinen Tod bis ins Detail geplant - warum er will, dass die Geier ihn fressen

Wie möchte der Mann, der am Mount Everest vor vielen Jahrzehnten beim Bergsteigen seinen Bruder verlor und selbst fast ums Leben gekommen wäre, sterben? „Einschlafen. Oder am Berg bleiben. Niemand will lange krank sein. Ich versuche, mich dem Alter zu stellen. Es ist die größte Herausforderung meines verbleibenden Lebens.“ Gewisse lebenserhaltende Maßnahmen – wie künstliche Beatmung im Krankenhaus – lehnt Messner ab, sagt seine Frau: „Er will das nicht. Darüber sprechen wir.“ Auch über assistierten Suizid redet das Ehepaar. Wo liegt für den Bergsteiger die Grenze des Ertragbaren „Da, wo man mir die Freiheit nimmt.“

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Reinhold Messner will nach dem Tod aufgeschlitzt und von Geiern gefressen werden - "absolut sauber"

Wenn es nach dem 78-Jährigen geht, steht fest, was nach seinem Tod passieren soll: „Ich habe das einmal gesehen, als junger Mann in Tibet: Ein Mönch schlitzte den Leichnam auf, dann stürzten riesige Geier herunter, bedienten sich und flogen hintereinander in den Himmel auf. Dann zerschlug der Mönch das Gerippe. Für mich die eleganteste Form des Verschwindens. Es ist absolut sauber hinterher.“

Weil die österreichischen Behörden da vermutlich nicht mitspielen, hat Messer auch eine Alternative parat: „Eine Urnenbestattung. Ich habe mein Grabmal schon ausgewählt, einen Chörten, den steinernen Kultbau der Tibeter, er wird auf Schloss Juval (siehe Video) sein, er ist bereits gebaut.“

Das gesamte Interview von Reporter Tobias Scharnagl lesen Sie bei sternPLUS (Paywall). (rsa)