Gruselige Mythen und BräucheRauhnächte und Jahreswechsel: Darauf solltet ihr zwischen Weihnachten und Januar achten

In der Nacht zu Dienstag waren etwa 3000 Gäste zur 20. Rauhnacht gekommen. Foto: Armin Weigel/Archiv
Brauchtum in den Rauhnächten: Mit Kostümen gegen Werwölfe und böse Geister
DPA

Zum Jahresende wird es nochmal richtig mystisch!
In den Rauhnächten, der Zeit zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar, gelten eigene Gesetze. Denn der Legende nach treiben Geister zu dieser Zeit auf der Erde ihr Unwesen. Wir erklären, warum man jetzt keine Wäsche waschen sollte und woran ihr vor allem an Silvester denken solltet.
RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!

Rauhnächte: Ursprung und Bedeutung

Was sind die Rauhnächte eigentlich? Ihren Ursprung haben sie in der unterschiedlichen Anzahl der Tage im Mond- und Sonnenkalenderjahr. Zählt man nach dem astronomisch korrekten Sonnenumlauf, kommt man auf 365 Tage pro Jahr. Im Mondkalender sind die Monate allerdings kürzer und so kommt man aufs Jahr gerechnet nur auf 354 Tage. Die fehlenden 11 Tage und 12 Nächte werden Rauh-, Glöckel-, Unter- oder Innernächte genannt. Laut Brauchtum sind während dieser Zeit Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt und die Tore zu einer „anderen Welt“ geöffnet.

Lese-Tipp: Sieben Weihnachtsbräuche, an denen sich die Geister scheiden

Rauhnächte 2023/24: Die wichtigsten Termine

Die mystischen zwölf Tage zwischen Weihnachten und den Heiligen Drei Königen im Januar haben einen festen Zeitplan. Die wichtigsten vier Rauhnächte sind diese:

  • 21./22. Dezember: Thomasnacht: Die Nacht auf den Thomastag, den kürzesten Tag des Jahres

  • 24./25. Dezember: Heiliger Abend

  • 31. Dezember/1. Januar: Silvesternacht

  • 5./6. Januar: Heilige Drei Könige

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Rauhnächte 2023/24: So schützt ihr euch vor bösen Geistern

Eine lange Leine benötigen diesen beiden Frauen, um die gesamte Wäsche aufhängen zu können, aufgenommen Anfang der 1950er Jahre in Berlin-Köpenick. Waschen hat in Köpenick eine lange Tradition. Bereits 1835 entstand in der "Waschküche Berlins" die erste Lohnwäscherei. Foto: Eva Richter +++(c) dpa - Report+++
Weiße Wäsche an Silvester aufhängen? Besser nicht!

Die Rauhnächte samt des Mythos um die losgelassenen Geister sind schon lange ein Teil des europäischen Brauchtums. Um Geister und anderes Übel zu vertreiben, wurden früher sogar Häuser und Ställe ausgeräuchert. Bis heute ist auch ein anderer Brauch fest verankert: Am Silvestertag bloß keine frisch gewaschene Wäsche aufhängen, vor allem keine weißen Leinentücher oder Frauenunterwäsche. Denn die könnten die Geister im kommenden Jahr als Leichentücher benutzen. Die Unterwäsche gilt ebenfalls als Lockruf für böse Geister.

Auch Silvester-Radau schafft Abhilfe gegen böse Geister

ARCHIV - 28.12.2013, Niedersachsen, Ronnenberg: Böller explodieren bei Anbruch der Dunkelheit. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dringt gemeinsam mit Umwelt-, Ärtze- und Tierschutzverbänden auf ein sofortiges Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk. (zu dpa «Deutsche Umwelthilfe fordert Verbot von Silvesterfeuerwerk») Foto: Tobias Kleinschmidt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Silvester-Feuerwerk dient dazu die bösen Geister zu vertreiben.
bsc vco, dpa, Tobias Kleinschmidt

Einer der bekanntesten Bräuche wird in der Silvester-Nacht gelebt. Doch ist vielen Menschen gar nicht bewusst, warum Feuerwerkskörper geknallt werden. Laut den alten Mythen steht zur Silvesternacht das Tor zum Geisterreich offen. Geister und unruhige Seelen haben also Ausgang. Deshalb gilt: An Silvester ruhig ordentlich Lärm machen, denn das schützt Sie vor der Geisterwelt.

Lese-Tipp: Weihnachtsbräuche aus aller Welt – Wer hängt was an den Christbaum?

Die vier wichtigsten Rauhnächte im Dezember und Januar: Auch ein Haushaltsputz ist wichtig

Die vier wichtigsten Rauhnächte (21./22., 24./25., 31./01., 5./6.) galten als so gefährlich, dass oft gefastet und gebetet wurde, damit die Geister der Toten sich fernhielten. Vielleicht solltet ihr also dieses Jahr lieber auf das Silvester-Fondue verzichten? Ein weiterer Fallstrick: Türen laut zuschlagen. Denn darauf folgt laut Legende ein Gewitter. Und last but not least: Räumt nochmal so richtig auf und putzt durch! Denn Geister lieben die Unordnung, saubere Häuser scheuen sie dagegen. (avo/ eve/kmo)

Playlist 20 Videos