Rauchen am Arbeitsplatz: Darf mein Chef die Raucherpause verbieten?

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Frau raucht am 23.03.2011 eine Zigarette in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen). In den nächsten Monaten werden die Menschen in rund 76 000 Haushalten in Nordrhein-Westfalen nach Gewicht, Körpergröße und Rauchgewohnheiten gefragt. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu dpa-Zusammenfassung: «Raucher oder nicht? Statistiker wollen es wissen» vom 23.01.2013)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Dürfen Chefs ihren Mitarbeitern die Raucherpause verbieten?

Raucher müssen jetzt ganz stark sein. Die Arbeitgeber können die Zahl der erlaubten Raucherpausen frei festlegen, so die Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln, Nathalie Oberthür. Im Extremfall darf der Chef die Raucher-Pausen also auch ganz verbieten.

Es ist ein beliebtes Streitthema sowohl zwischen Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten als auch unter Kollegen: Die Raucher wollen auf ihre Zigarette zwischendurch nicht verzichten, die Nicht-Raucher sind genervt und wollen als Ausgleich eine Pausenverlängerung. Und es ist oft so, dass stündliche Zigarettenpausen von den meisten toleriert werden, während man bei der gleichen Anzahl an Kaffeepausen eher schiefe Blicke befürchten muss.

Die Regelung fürs Rauchen am Arbeitsplatz ist jedoch von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich: Während einige Arbeitgeber die Raucherpausen dulden, müssen die Raucher in anderen Firmen die Zeit nacharbeiten oder sich für die Zigarettenpause ausstempeln. Während der 30- bis 45-minütigen Mittagspause, die gesetzlich vorgeschrieben ist, kann der Arbeitnehmer natürlich so viel rauchen, wie er will. Das aber nur dort im Unternehmen, wo es ausdrücklich erlaubt ist.

Doch selbst wenn die Raucherpause erlaubt ist, unfallversichert ist man in dieser Zeit nicht. Und wenn im Unternehmen ein Rauchverbot gilt und man sich nicht daran hält, kann sogar eine Kündigung nach einer Abmahnung drohen.