Affenlaute bei Rassismus-Vorfall in Duisburg?

Asamoah: „Diese Laute sind das Schlimmste“

27.11.2021, Fussball, Saison 2021/2022, 2. Bundesliga, 15. Spieltag, FC Schalke 04 - SV Sandhausen, Teammanager Gerald Asamoah FC Schalke 04 Foto: Tim Rehbein/RHR-FOTO Gelsenkirchen Veltins Arena NRW Deutschland xRHR-FOTO/TRx *** 27 11 2021, football, 2021 2022 season, 2 Bundesliga, matchday 15, FC Schalke 04 SV Sandhausen, team manager Gerald Asamoah FC Schalke 04 photo Tim Rehbein RHR FOTO Gelsenkirchen Veltins Arena NRW Germany xRHR FOTO TRx
Gerald Asamoah war selbst schon mit rassistischen Vorfällen konfrontiert.
Imago Sportfotodienst

Der Rassismus-Vorfall bei der abgebrochenen Drittliga-Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück hat bei Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah „verstörende Erinnerungen“ an seine eigene Profizeit hervorgerufen. „Diese Laute sind das Schlimmste“, schreibt Asamoah in einem Gastbeitrag für das Magazin „Stern“ mit Blick auf die Affenlaute gegen den Osnabrücker Spieler Aaron Opoku.

"Du wirst zu einem Tier abgewertet"

„Das sind nicht einfach irgendwelche Beleidigungen. Du wirst zu einem Tier abgewertet! Zu einem Affen, der seine Bananen fressen soll! Nur weil Deine Hautfarbe anders ist, sprechen Dir diese Leute ab, ein gleichwertiger Mensch zu sein, überhaupt ein Mensch zu sein!“, ergänzte Asamoah.

Opoku war am Sonntag von einem Duisburger Zuschauer rassistisch beleidigt worden. Als erstes Spiel in einer der drei deutschen Profiligen wurde das Duell der beiden Traditionsclubs daraufhin erst unter- und dann abgebrochen.

„Der Vorfall bei unserem Spiel gegen MSV Duisburg hat mich geschockt“, erklärte Opoku am Dienstag, als er sich erstmals nach dem Vorfall zu Wort meldete. „Es war für jeden Menschen, der schon einmal diskriminiert wurde, ein wichtiges Zeichen, das Spiel nicht fortzusetzen", teilte der 22-Jährige auf der VfL-Webseite mit.

VIDEO: Tatverdächtiger will anderen Spieler gemeint haben

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Asamoah: Dieses Zeichen macht ihm Hoffnung

Den Spielabbruch und die Reaktion der Zuschauer, die sich mit Opoku im Stadion solidarisierten, sieht Asamoah als „historischen Moment im deutschen Profi-Fußball“ an. Das sei ein großes, selbstloses Zeichen gewesen.

„Ein Zeichen, das mir Hoffnung macht“, betonte der Teammanager von Zweitligist FC Schalke 04. Duisburg und Osnabrück teilten am Tag nach dem abgebrochenen Spiel mit, dass sie die Partie wiederholen wollen – um auch damit ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. (dpa/ana)