Nach Eklat in Duisburg

Zeichen gegen Rassismus: Clubs wollen Spiel wiederholen

Erstmals in der Geschichte des deutschen Profi-Fußballs wird ein Spiel nach einem rassistischen Vorfall abgebrochen. Das sorgt für Aufregung und wirft viele juristische Fragen auf. Wie geht es weiter? Der MSV Duisburg und der VfL Osnabrück sind sich einig. Uneinigkeit besteht aber über den rassistischen Vorfall selbst: Der Tatverdächtige will einen anderen Spieler gemeint haben, der VfL hat dazu eine klare Haltung – oben im Video.

Wiederholungsspiel "einzige richtige Entscheidung"

Das Entsetzen über den Rassismus-Vorfall beim Spiel des MSV Duisburg gegen den VfL Osnabrück ist noch immer groß. Doch auch einen Tag nach dem Abbruch der Partie demonstrieren die beiden Fußball-Drittligisten große Einigkeit. In einer gemeinsamen Erklärung haben sich die beiden Clubs für eine Wiederholung des Spiels ausgesprochen.

„Gestern ist ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt worden“, sagte der MSV-Präsident Ingo Wald. „Gemeinsam mit dem VfL wünschen wir uns allerdings auch, dass der Fußball aus dieser Situation als Gewinner und nicht als Verlierer vom Platz geht. Deshalb halten wir ein Wiederholungsspiel im Sinne des Sports für die einzig richtige Entscheidung.“

Clubs wollen "Zeichen gegen Rassismus" setzen

Der Osnabrücker Spieler Aaron Opoku war am Sonntag von einem Duisburger Zuschauer rassistisch beleidigt worden. Als erstes Spiel in einer der drei deutschen Profiligen wurde das Duell der beiden Trditionsclubs aus fremdenfeindlichen Gründen erst unter- und dann abgebrochen.

„Sportrechtlich liegt nun die Verantwortung für das weitere Verfahren zunächst bei den entsprechenden Instanzen des Deutschen Fußball-Bundes“, heißt es in der Mitteilung beider Clubs. Sie wollen einer Entscheidung des DFB nicht vorgreifen.

„Wir sind aber überzeugt, dass es im Sinne der Arbeit für Toleranz und Mitmenschlichkeit geboten ist, eine sportliche Entscheidung auf dem grünen Rasen herbeizuführen und im Kontext eines möglichen Wiederholungsspiels gemeinsam mit dem DFB, den Clubs und den Fans ein weiteres Zeichen der Solidarität und gegen Rassismus zu setzen.“ (dpa/ana)