Eklat um Haustier von Politiker
Rad-Profi erschießt Katze - milde Strafe!

Ein tödliches Drama um eine Katze führt in San Marino zu einem Eklat. Der italienische Radsport-Profi Antonio Tiberi hat in seiner Wahl-Heimat San Marino die Katze des nationalen Tourismus-Ministers Federico Pedini Amati erschossen. Das Gericht verurteilte den Trek–Segafredo-Fahrer anschließend zu einer vergleichsweise milden Strafe.
Gewehr-Aktion macht fassungslos
Radsport-Profi Antonio Tiberi ist nach einem fatalen Fehltritt noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen, hat aber den Ärger eines hochrangigen san-marinesischen Politikers und vieler Menschen auf sich gezogen. Und das aus gutem Grund.
Was war passiert? Im Juni 2022 entschied sich der erst drei Monate zuvor nach San Marino gezogene Rad-Profi zum gesetzlich erlaubten Kauf eines Luftgewehrs. Im Sommer saß der 21-Jährige in seinem Appartement und entschloss sich laut eigener Aussage dazu, die Reichweite der Waffe zu testen.
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" Zu meiner Überraschung habe ich sie auch getroffen"
Ursprünglich richtete Tiberi die Waffe nur auf ein Straßenschild, doch dann kam ihm plötzlich eine andere Idee. "Ich gebe zu, dass ich dummerweise und unbewusst versucht habe, eine Katze zu treffen. Und zu meiner Überraschung habe ich sie auch getroffen", sagte der 21-Jährige, der das Tier mit seinem Schuss tötete, laut "Corriere della Sera" bei der Gerichtsverhandlung.
Der Junioren-Zeitfahrweltmeister 2019 habe aber nie die Absicht gehabt, das Tier zu töten, beteuerte der Schütze: "Um ehrlich zu sein, war ich überzeugt davon, dass die Waffe gar nicht tödlich sein kann." Doch Tiberi irrte sich. Einer seiner Schüsse traf die Katze am Kopf. Im Polizeibericht ist die Rede vom "sofortigen Tod" des Tieres.
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Politiker fordert Ausweisung des Rad-Profis
Federico Pedini Amati, Tourismus-Minister von San Marino, entdeckte die von ihm adoptierte Katze an jenem 21. Juni und rief umgehend die Polizei. Diese machte Tiberi schnell als Schützen ausfindig. Kurz darauf wurde Anklage erhoben.
Am Ende hatte Tiberi - anders als sein vierbeiniges Opfer - bei dem Zwischenfall noch Glück im Unglück. Denn während die Gesetze in San Marino für die "unnötige Tötung" eines Tieres lediglich eine Geldstrafe vorsehen, hätte ihm in seiner Heimat Italien eine Gefängnisstrafe zwischen vier und 48 Monaten gedroht.
Der Minister machten seinem Ärger über die vergleichsweise milden Strafe anschließend Luft. "Die Katze hat niemanden gestört, sie hat eine lange Zeit bei uns gelebt. Meine 3-jährige Tochter hat sie geliebt. Du kannst kein Tier töten und mit einer Strafe von 4000 Euro davonkommen", sagte er.
Er wisse zwar zu schätzen, dass Tiberi seine Tat ohne Umschweife zugab, ergänzte der Politiker, "aber trotzdem sollten wir solchen Menschen keine Heimat geben", forderte er die umgehend Ausweisung des Rad-Profis. (msc/sport.de)