Ex-Söldner macht ihnen das Leben zur Hölle

Psychoterror in Münchner Villenviertel - bei den Nachbarn geht die Angst um

von Andreas Becker und Rebekka Kaiser

Psychoterror in Münchner Villenviertel!
Claudia und Mario Sprinz leben in permanenter Angst vor einem Nachbar, der ihnen das Leben zur Hölle macht. Er provoziert das Ehepaar mit Gruselfiguren, Leichenwagen und einem Hausverbot auf dem eigenen Grundstück.

Nachbar beklagt „psychische Körperverletzung“

Der Psychoterror wirkt, auch eine Anklage half nichts. Der frühere Soldat verwandelt seine Nachbarschaft mit bedrohlich wirkenden Leichenwägen und Gruselskulpturen weiter in eine Rocky-Horror-Picture-Show.

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Permanent müssen Claudia und Mario Sprinz mit solchen Anblicken rechnen: ein Skelett, das mit einem Munitionsgürtel verziert ist. Oder ein skurriles Verbotsschild am Zaun und ein Leichenwagen. „Er bedroht uns, er fährt bei uns vorbei, hält und...“, empört sich Mario Sprinz, der zeigt, wie der Mann eine „Hals-ab“-Bewegung gemacht habe. Er meint: „Das ist Psychoterror!“

„Ich halte es nicht mehr aus. Ich schlafe keine Nacht mehr“

Schon seit zwei Jahren dauert der Kleinkrieg an, erzählt das Ehepaar. Der Nachbar habe sogar schon versucht, sie am Betreten des eigenen Grundstücks zu hindern. Außerdem habe er schon mehrfach Mieter vergrault, so dass eine Wohnung des Paares am Starnberger See länger leer steht und den Sprinz‘ Mieteinahmen entgehen.

Außerdem habe der Ex-Söldner einen Leichenwagen vor dem Haus der Familie abgestellt, auf dessen Nummernschild das Geburtsdatum von Mario Sprinz steht. Für ihn steht fest: „Körperverletzung. Psychische Körperverletzung.“ Er sei deswegen auch in ärztlicher Behandlung und krankgeschrieben worden. Seine Frau assistiert: „Ich halte es nicht mehr aus. Ich schlafe keine Nacht mehr und wir sind wirklich fröhliche Menschen gewesen“, klagt sie.

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Das Amtsgericht Starnberg hat den militanten Nachbarn wegen seines mutmaßlichen Psycho-Terrors bereits zu einer Geldstrafe verurteilt. Gegen den Strafbefehl geht der 50-Jährige vor. Außerdem muss der Mann den Leichenwagen und Schrottfahrzeuge vor dem Haus von Familie Sprinz wegfahren.