Prozess am Amtsgericht Itzehoe startet

Tödlicher Jetski-Unfall im Alkohol- und Drogenrausch

Rettungskräfte bergen das Pärchen nach dem Unfall aus dem Wasser.
Rettungskräfte bergen das Pärchen nach dem Unfall aus dem Wasser.
deutsche presse agentur

Gegen 1 Uhr geht der Notruf am 2. August 2020 ein, sofort rücken die Rettungskräfte mit einem Großaufgebot aus. Sie ahnen schon jetzt, wie gefährlich dieser Unfall bei Nacht gewesen sein muss. Aus der Befürchtung wird schnell traurige Gewissheit: Die Retter finden das auf ihrem Jetski verunfallte Pärchen – lebensgefährlich verletzt.

Prozessauftakt in Itzehoe

Sie waren mitten in der Nacht auf der Elbe bei Kollmar, Schleswig-Holstein unterwegs. Jetzt muss sich der 1975 geborene Angeklagte für diese Nacht vor dem Amtsgericht Itzehoe verantworten. Er soll in der Unfallnacht betrunken gewesen sein und Drogen genommen haben. Ein Ersthelfer erzählt damals: „Die männliche Person hat eine schwere Kopfverletzung, die weibliche Person wurde leblos treibend im Wasser aufgefunden, noch während der Fahrt wurde die weibliche Person reanimiert“. Sie stirbt später im Krankenhaus.

Nächtliches Jetski-Fahren ist verboten

Vermutlich ist das Pärchen bei ihrer Fahrt gegen den Leitdamm Pagesand geprallt. Dieser dient eigentlich als Strömungsschutz und muss von dem Mann und seiner 33-jährigen Begleiterin in der Nacht übersehen worden sein. „Es ist verboten, nachts mit einem Jetski zu fahren und es ist insbesondere deshalb gefährlich, weil ein Jetski über keine ausreichende Beleuchtungseinrichtung verfügt und ich in der Nacht Hindernisse wie zum Beispiel einen Leitdamm nicht erkennen kann“, so Florian Abbenseth von der Polizei Hamburg.

Wie es zu dem Unfall gekommen ist und wer den Jetski gefahren hat, das klärt nun das Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten unter anderem fahrlässige Tötung vor. Der Prozess beginnt 9:30 Uhr. (dpa/agi)