Soldaten, Schüsse, Angst

Präsidentensturz in Guinea: Alptraum für Fußball-Nationalmannschaften

Special forces members take position during an uprising that led to the toppling of president Alpha Conde in Kaloum neighbourhood of Conakry, Guinea September 5, 2021. REUTERS/Saliou Samb
In Guinea ist die Lage dramatisch.
ZB, REUTERS, SALIOU SAMB

Nach dem mutmaßlichen Putschversuch im westafrikanischen Guinea hat die marokkanische Fußball-Nationalmannschaft offenbar sicher das Land verlassen. Nach der Absage des WM-Qualifikationsspiels sei die Mannschaft mit einem Flugzeug aus der Hauptstadt Conakry gebracht worden. Das berichtete der Sportsender ESPN.

"Wir haben den ganzen Tag Schüsse gehört"

"Es war ein intensiver Tag, aber Gott sei Dank sind wir wohlbehalten in Marokko", twitterte der frühere Dortmunder Bundesligaprofi Achraf Hakimi in der Nacht. Ursprünglich sollte das Spiel am Montag in Conakry stattfinden. Der Weltverband FIFA und der afrikanische Verband Caf hatten die Partie wegen der Unruhen abgesetzt.

"Wir haben den ganzen Tag Schüsse gehört", sagte Marokkos Nationaltrainer Vahid Halilhodzic der "L'Equipe" am Sonntag: "Der Präsidentenpalast ist nicht weit weg von unserem Hotel. Ich habe Soldaten die Straße überqueren gesehen." Laut der britischen Botschaft in Conakry war es im Laufe des Sonntags an mehreren Orten in der Hauptstadt zu anhaltenden Schusswechseln gekommen. In sozialen Medien kursierten zunächst nicht verifizierbare Videos, die den Schluss nahelegen, dass Präsident Alpha Condé gestürzt wurde.

In einem Video mit dem Logo des staatlichen Rundfunks waren mehrere Männer in Militäruniform und mit der Landesfahne zu sehen - einer von ihnen behauptete, die Regierung sei abgesetzt. Er sagte zudem, die Verfassung sei außer Kraft gesetzt und die Landesgrenzen seien geschlossen. In einem weiteren Video war Condé selbst mit Männern in Militäruniform zu sehen. Der Verbleib des 83 Jahre alten Staatspräsidenten war zunächst ungeklärt. (tno/dpa)