Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mutter und Vater
Eltern bringen Kind nach Verbrühung nicht zum Arzt - tot!

Schrecklicher Vorfall in Thüringen. Ein zehn Monate altes Baby ist in Pößneck im Saale-Orla-Kreis nach einer starken und großflächigen Verbrühung gestorben. Die Eltern hatten den Säugling nicht zu einem Arzt gebracht.
Verletzungen des Babys entzündeten sich nach Verbrühung stark
Wie die Staatsanwaltschaft Gera gegenüber dem MDR mitteilte, soll sich das Kind bereits am Freitag verbrüht haben. Die Eltern (27 und 24) versorgten die Wunden nur notdürftig. Zwei Tage später starb das Baby an den schweren Verletzungen, die sich stark entzündet hatten. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Totschlags durch Unterlassung. Wie genau es zu der großflächigen Verbrühung kam, ist Gegenstand von Ermittlungen. Die Eltern wurden festgenommen.
Bei Verbrühungen: Schnell handeln
Verbrennt sich ein Kind, ist schnelles Handeln angesagt. Der Verein „Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder“ klärt über Risiken im Alltag für Kinder auf und berät Familien von Kindern, die durch Verbrennungen verletzt wurden. Pro Jahr beantwortet der Verein rund 5000 Anfragen und vermittelt Betroffene an Spezialklinken, Psychologen und Therapeuten. Die meisten Brandverletzungen bei Kindern unter fünf Jahre geschehen nicht durch Hausbrände, sondern durch Verbrühungen, heißt es von dem Verein. Dabei reicht schon eine vermeintlich geringe Menge. Eine Tasse Tee oder Kaffee reicht, um die Haut eines Säuglings oder Kleinkindes zu 30 Prozent zu verbrennen. Das ist bereits lebensbedrohlich.
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Verbrüht oder verbrennt sich ein Kind, sollen Eltern sofort den Notarzt rufen. Handwarmes Wasser verspreche etwas Schmerzlinderung. Kaltes Wasser sollten Eltern nicht nutzen – erst recht sollte das Kind nicht unter die kalte Dusche. Dann drohen Unterkühlungen. (eon/dpa)