Patienten gelähmt oder tot: 'Dr. Tod' muss lebenslang ins Gefängnis

Zwischen 2012 und 2013 operierte der amerikanische Neurochirurg Christopher Duntsch dutzende Menschen amateurhaft am Rücken. Die Ergebnisse waren der reinste Albtraum. Während zwei seiner Patienten noch auf dem OP-Tisch verstarben, landeten vier weitere im Rollstuhl. Jetzt musste sich der 44-jährige Arzt für seine Taten verantworten. Nun ist das Urteil gefallen.

"Er spielte Gott, fühlte sich wie Gott"

Laut Anklage handelte Duntsch aus Habgier, für die er das Leben vieler Menschen riskierte und auch opferte. "So etwas hat es noch nie gegeben. Noch nie wurde ein Arzt für schief gelaufene Operationen angeklagt", so Stephanie Martin von der Staatsanwaltschaft Houston. Dennoch hatten sich die Geschworenen sich gerade mal eine knappe Stunde beraten, bevor ihr eindeutiges Urteil fiel - schuldig! Kurz darauf erfolgt der Schuldspruch des Richters: Lebenslang für Dr. Death (Dr. Tod), wie man ihn in amerikanischen Zeitungen nennt.

Das Tatmotiv, Habgier, sei nicht zu entschuldigen. "Er nannte sich selbst einen kaltblütigen Killer. Er spielte Gott, fühlte sich wie Gott", berichtet Justin McCants von der Staatsanwaltschaft Dallas. Jetzt muss Duntsch für seine Taten büßen. Und auch wenn man seine stümperhaften Operationen nicht rückgängig machen kann, zeigen sich Angehörige und Opfer erleichtert über das Urteil.